ROSALIA wie eine Pastell-Zeichnung von Degas

Nicht sieben auf einen Streich, sondern gleich acht. Was für eine Leistung für die tapfere Katzenmutter, einen so großen Wurf durchzubringen. Gefunden wurden die Kitten in Uceda, einer kleinen Gemeinde nordöstlich von Madrid. Ob sie auf der Straße geboren oder von Menschen ausgesetzt wurden, werden wir nie erfahren. Von ihrer Supermama fehlte jede Spur und so wurde die kleine Katzenschar eingesammelt und für die obligatorische Eingangsuntersuchung und Quarantänezeit ins Tierheim gebracht. Acht kleine Kätzchen hätten die Kapazität jeder Pflegestelle gesprengt und so wurden sie paarweise auf mehrere Pflegestellen aufgeteilt.

Quevedo und Rosalia (geb. ca. 06/2024) waren im Tierheim sehr verstört und ängstlich. In der sehr wenig anheimelnden Atmosphäre in der Quarantänestation drückten sich beide in die hinterste Ecke ihrer Edelstahlbox und versuchten sich unsichtbar zu machen. Mit riesengroßen Augen ließen sie Berührungen zwar zu, machten sich aber steif wie ein Brett und ihre Angst stand ihnen ins Gesicht geschrieben.

Endlich durften die beiden in eine Pflegestelle umziehen, aber auch hier brauchten sie sehr lange, bis sie die ersten zarten Wurzeln schlugen und sich einlebten. Doch die ruhige und liebevolle Atmosphäre sorgte schließlich dafür, dass die beiden Kätzchen immer mehr Vertrauen fassten und Streicheleinheiten nicht nur heroisch tolerierten, sondern genossen. Sogar die Fellpflege mit der Bürste wurde in das tägliche Liebkosungsprogramm aufgenommen und entlockte den beiden Schnäuzchen den einen oder anderen Schnurrer.

Was für ein Schlag war es für beide, als die schöne Zeit in der Pflegestelle abrupt vorbei war, weil andere Notfellchen hier einziehen mussten. Ein Schicksal, das viele junge und gesunde Katzen trifft, die Platz für bedürftigere Tiere machen müssen. Dieser Verlust ihres gefühlten Zuhauses traf die beiden verwirrten Samtpfötchen bis ins Mark. In den ersten Tagen verkrochen sie sich wieder und man hatte das Gefühl, dass sie in Sachen Vertrauen wieder zum Anfang zurückgekehrt wären. Doch als sich der erste Schock gelegt hatte, erinnerten sich die beiden Schnäuzchen daran, dass Menschen auch nett sein können und gaben den bemühten Tierpflegern wieder eine Chance, sie zu streicheln. Sogar andere Katzen, wie die liebe Creta versuchten die enttäuschten Schätzchen mit liebevollem Köpfchenlecken ein wenig zu trösten.

Rosalia könnte für ein Pastellgemälde von Degas Modell gestanden haben. Wie seine berühmten Ballett-Tänzerinnen trägt auch Rosalia ein Tutu in sanften Farben und ihr weiches Fell umschmeichelt wie der zarte Tüll ihre strahlend blauen Augen.

Um auch die gleiche Grazie und Eleganz zu präsentieren, braucht Rosalia ein ruhiges und liebevolles Zuhause, wo sie sich sicher und geborgen fühlen darf. Nach der langen Reise wird Rosalia zunächst wieder schüchtern sein und ihre Zeit benötigen, um sich einzuleben. Rückzugsmöglichkeiten sind als Ausgangsbasis unerlässlich, bis sie vorsichtig die ersten Schritte auf den Pfötchenspitzen macht und schließlich glücklich wirbelnde Pirouetten dreht. Ihr Tricot darf natürlich gerne sanft gekrault und gestreichelt werden, um ihr zu zeigen „Jetzt bist du Zuhause!“.

Rosalia ist keine Solotänzerin. Sie braucht ein samtpfötiges Ensemble um sich so richtig wohl zu fühlen. Andere Katzen liebt sie. Und sie ist eine gelehrige Schülerin, wenn ihr ein menschenbezogenes Kätzchen zeigt, wie man Menschen am schnellsten vertraut. Ein oder mehrere freundliche Katzen, die sich auf eine tolle Freundin freuen, wären für Rosalia die perfekte Besetzung.

Ihren Koffer hat Rosalia bereits gepackt. Sie ist kastriert, geimpft, negativ auf FIV und FeLV getestet, trägt einen Mikrochip und hat ihren EU-Heimtierpass im Handgepäck.


Wer tanzt mit Rosalia einen Pas-de-deux?

sehr sozial und lieb