nimal Hoarding – ein furchtbarer Teufelskreis. Die Sucht Tiere zu sammeln, schafft unglaubliches Leid – für Tier und Mensch. Die aufgrund fehlender Kastration stetig steigende Zahl von Tieren, wächst den betroffenen Menschen förmlich über den Kopf. Krankhaft ist dabei das Unvermögen, dies zu erkennen und Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ein Ehepaar beherbergte mehr als 40 Katzen in einer kleinen Wohnung. Mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl konnte unsere spanische Tierschutzkollegin die Leute dazu überreden, Tiere abzugeben. Bereits im Treppenhaus schlug den fünf Rettern ein beißender Ammoniakgeruch entgegen, der in der Wohnung kaum auszuhalten war.
Tiere aus Animal Hoarder-Haushalten sind oft schwer traumatisiert und so waren die ersten Tage im Tierheim sehr schwierig, Die in mehreren unter Quarantäne gestellten Räumen untergebrachten Tiere litten unter starken Durchfällen. Katzenklos kannten und benutzten sie zunächst nicht, so dass die Reinigung der Räume und die Pflege der Tiere eine große Herausforderung darstellten. Doch nach einigen Tagen begriffen die Katzen, dass sie der Hölle nun entronnen waren, benutzen brav die Toiletten, freuten sich über leckeres Futter und suchten an den Gittereinsetzen der Türen Kontakt zu den Pflegern.
Wer von uns hat sich nicht schon einmal nach einer Trauminsel gesehnt? Auch Katzen haben solche Träume. Ihre Trauminseln sind allerdings viel bescheidener und Palmen wachsen dort höchstens im Blumentopf – ein voller Fressnapf, ein sauberes Klöchen, ein weiches Kuschelbettchen und sanfte Streicheleinheiten sind für sie das Paradies.
Die Animal Hoarder-Katzen erhielten den Namen eines unserer Sehnsuchtsorte – eine Trauminsel für eine Traumkatze.
Kosamui (geb. ca. 08/2022) erhielt den Namen der zweitgrößten thailändischen Insel. Sie ist bekannt und touristisch beliebt wegen ihrer weißen, palmengesäumten Strände, des dichten Bergregenwaldes und der einzigartigen Farbe ihrer Lagunen.
Nach der Quarantänephase in unserem Partnertierheim ANAA Madrid durfte Kosamui in ein Katzenzimmer zu einigen ihrer ehemaligen Leidensgenossen einziehen. Gemeinsam teilten sie einst einen Ort, der alles andere als ein Zuhause war, in dem viel zu viele Tiere auf zu engem Raum lebten. Dort war es laut, chaotisch, voller schrecklicher Gerüche und Konflikte. Für Kosamui war es ein Ort ohne Sicherheit, ohne Schutz, ein Ort,an dem sie unsichtbar sein musste, um zu überleben. Während einige der anderen Katzen in diesem Chaos doch noch Streicheleinheiten oder einen Moment der Zuwendung erhaschen konnten, versteckte sich Kosamui lieber und traute sich nicht, sich auf jemanden zu verlassen. Ihr Blick erzählt von dieser Zeit, von Hunger, Angst und der ständigen Wachsamkeit, die sie noch heute begleitet.
Kosamui sitzt meistens still auf einem Katzenturm und ihre Augen wandern wachsam durch den Raum. Sie beobachtet genau, wie die Katzen, die bereits die Nähe der Menschen genießen, sich verhalten. Ihre Gefährten, mit denen sie so vieles teilt, scheinen etwas zu wissen, das sie noch nicht verstehen kann, nämlich dass es keinen Grund mehr gibt, Angst zu haben.
In ihrem zukünftigen Zuhause braucht Kosamui einfühlsame Menschen, die ihre Geschichte verstehen und bereit sind, ihr alle Zeit zu geben, die sie benötigt. Geduld ist hier das Schlüsselwort: Niemand darf von ihr erwarten, dass sie sofort Nähe zulässt oder schnell Vertrauen fasst. Menschen mit Katzenerfahrung, die wissen, wie man die leisen Signale einer zurückhaltenden Katze liest, wären ideal. Sie sollten verstehen, dass Liebe und Vertrauen bei Kosamui in kleinen, zaghaften Schritten wachsen – und dass jedes noch so kleine Zeichen von Fortschritt ein großer Erfolg ist.
Ganz besonders wichtig sind für Kosamui jedoch soziale und freundliche Katzenfreunde. Vor allem die zutraulichen, dem Menschen zugewandten Katzen helfen ihr, die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Unsere zarte Kosamui hätte bestimmt gern einen gesicherten Balkon zum Entdecken der Außenwelt. Ein abgenetztes Fenster zum Genießen von Sonne und Frischluft sollte für das Schätzchen zur Verfügung gestellt werden.
Kosamui ist bereits kastriert, komplett geimpft, negativ auf FIV und FeLV getestet und trägt einen Mikrochip. Mit dem EU-Heimtierausweis möchte die hübsche Kosamui bald auf die große Reise in ihr fürsorgliches Für-Immer-Zuhause gehen.
Kosamui ist eine zarte Seele, die in einem Zuhause mit Geduld, Liebe und der Unterstützung ihrer Menschen, begleitet von sozialen Katzenfreunden, die Chance bekommt, ihr Vertrauen wiederzufinden und ein Leben in Sicherheit und Geborgenheit zu führen. Gerne könnte Kosamui auch eine liebe Freundin oder einen Freund aus ihrem Katzenraum mitbringen.
noch schüchtern, sehr sozial mit anderen Katzen