männlich, kastriert
geb. ca. 2018
Schulterhöhe ca. 52 cm
Tierheim in Sofia, Bulgarien
Mai 2025:
Shakir gehört zu den Hunden, die nciht auf uns zukommen wenn wir in seinen Zwinger kommen, um ihm das Geschirr oder die Leine anzulegen. Dieser Moment zählt definitiv nicht zu seinen Lieblingssituationen – und doch muss er ihn überwinden, um nach draußen zu können. Da er jedoch keine Anzeichen von Aggression wie Knurren, Zähnefletschen oder Beißen zeigt, sondern lediglich versucht, dem Anleinen zu entkommen, sind wir überzeugt, dass er mit Geduld und einem ruhigen, verständnisvollen Umgang lernen kann, mit dieser Herausforderung besser umzugehen.
Shakir hat bisher kaum gelernt, an der Leine zu laufen. Oft zieht er in verschiedene Richtungen oder bleibt einfach liegen und bewegt sich nicht. Im Gegensatz zu vielen anderen Hunden, die entweder stark ziehen oder sich komplett verweigern, zeigt Shakir aber Interesse am Menschen – er schaut oft zu seinem Begleiter, und wenn dieser anhält oder die Richtung ändert, gelingt es ihm schnell, sich anzupassen und mitzugehen.
Im Umgang mit anderen Hunden ist Shakir eher gelassen. Wenn sie weiter weg sind, zeigt er kein besonderes Interesse und ignoriert sie meist. In direktem Kontakt mit Artgenossen kommt er jedoch nicht gut zurecht. Solche Situationen verunsichern ihn, und er reagiert darauf mit Abwehrverhalten wie Knurren oder Schnappen.
In Innenräumen fühlt sich Shakir unwohl und versucht, nach draußen zu gelangen. Dennoch zeigt sich, dass ihm die Anwesenheit eines Menschen mit der Zeit Sicherheit gibt. Wird er an den Pfoten oder am Maul berührt, versteift sich sein Körper, und neue Menschen verunsichern ihn zunächst spürbar.
All diese Verhaltensweisen lassen darauf schließen, dass Shakir eine alte, bislang unverarbeitete emotionale Verletzung in sich trägt. Wir wissen nicht, was genau er erlebt hat, doch sein Verhalten im Alltag zeigt deutlich, dass er auf normale Reize seiner Umwelt mit tiefer Unsicherheit reagiert.
Shakir braucht in erster Linie geduldige Adoptanten, die ihm mit Verständnis begegnen. Ebenso wichtig ist eine ruhige, vorhersehbare Umgebung, die ihm den Raum gibt, seine seelischen Wunden zu heilen. Er ist kein Hund für abenteuerlustige Ausflüge oder Familienurlaube. Er sucht Menschen, die seine Schwierigkeiten erkennen, ernst nehmen und gemeinsam mit ihm daran arbeiten wollen, sie zu überwinden.
Auf diesem Weg wird Shakir Zeit brauchen – Zeit, um in seinem eigenen Tempo Fortschritte zu machen. Er braucht Raum, um selbst den Kontakt zu suchen, und Erlebnisse, die ruhig und vorhersehbar sind. Nur so kann er langsam wieder Vertrauen ins Leben fassen.
Seine neuen Menschen sollten in der Lage sein, seine Umgebung bewusst zu gestalten: keine unerwarteten Gäste, keine lauten Streitereien oder unkontrollierten emotionalen Ausbrüche. Diese Menschen müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie nicht einfach einen Hund adoptieren – sie bieten vielmehr einen geschützten „Zufluchtsort“, der Heilung ermöglicht. Nur so kann Shakir eines Tages seine innere Hülle durchbrechen und die alten Wunden hinter sich lassen. Für ihn werden diese Menschen etwas ganz Besonderes sein. Der Heilungsprozess wird ein gemeinsamer sein – und am Ende steht eine tiefe, starke und vertrauensvolle Beziehung.
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.