Unsere ziemlich ängstliche Rochelle (geb. ca. Juli 2022) ist auf einem guten Weg, wenn auch noch ein langes Stück vor ihr liegt…
Als sie neu im Tierheim in Schumen ankam, war sie gar nicht so ängstlich. Rochelle zeigte sich neugierig und sogar recht offen und kam in ihrem Auslauf für Leckerli ganz nah an uns heran. Auch draußen zeigte sie sich, zwar schüchtern, aber durchaus interessiert und überhaupt nicht panisch. Wir hatten sie während unseres Aufenthaltes zweimal mit an der Leine vor dem Tierheim und sie schlug sich tapfer. Das war im Frühling 2023.
Dann muss irgendetwas passiert sein. Wir wissen nicht, was die Veränderung bewirkte, aber bei unserem Besuch im Tierheim im Sommer 2023 war Rochelle wie verändert. Sie zeigte sich extrem ängstlich bis panisch, zog sich zurück und ging sofort in die Flucht, wenn wir nur in ihre Richtung schauten. Wenn wir sie fangen wollten, machte sie aus lauter Angst unter sich. Es tat uns in der Seele weh, den Hund so traumatisiert und voller Angst in den Augen zu sehen. Wir können uns Rochelles Veränderung nicht erklären. Mit unseren Mitarbeitern kann es nichts zu tun haben. Sie gehen liebevoll mit den Hunden um.
Wir beschlossen dann, Rochelle in eine andere Hundegruppe in einem Auslauf zu integrieren, der näher am Tierheimgebäude liegt. Damit war gewährleistet, dass die Mitarbeiter ein Auge auf Rochelle haben und sie gleichzeitig viel beobachten konnte.
Es ist uns wirklich unbegreiflich, was Rochelle widerfahren sein mag und was diese Veränderung und diesen Rückschritt verursacht und hervorgerufen hat. Glücklicherweise geht es seit Frühling 2024 wieder ganz langsam ein Stück nach vorn.
Wenn wir nun mit Leckereien in ihren Auslauf kommen, gerät sie nicht mehr in Panik. Sie beobachtet erst, traut sich dann aber inzwischen bis zu uns und nimmt Leckerli sogar aus der Hand. Dann tritt sie erst noch einmal den Rückzug an. Das darf sie auch. Für uns ist dies aber schon ein großer Fortschritt, über den wir uns sehr freuen.
Rochelle hat in ihrem Leben außer dem Tierheim-Alltag leider noch nichts kennenlernen können und hat noch so viel nachzuholen. Sie wird bestimmt eine lange Zeit brauchen, bis sie sich in einen Alltag integriert. Sie kann nur in sehr erfahrene Hände vermittelt werden und zu Menschen mit unendlich viel Geduld. Man muss ihr sehr viel Zeit einräumen, um anzukommen. Wir wissen aber, dass es irgendwo genau diese Menschen gibt. Die anfangs nichts erwarten und sich mit Rochelle über jeden noch so kleinen gemeinsam erarbeiteten Fortschritt freuen. Ein souveräner Ersthund und ein Garten, kann auch klein sein, sollte bestenfalls vorhanden sein.
Sie lebt von klein auf mit anderen Hunden zusammen, kennt die Hundesprache aus dem Effeff, nimmt aber eine rangniedrige Position ein. Sie hat mit keinem Hund ein festes Verhältnis und bleibt eher für sich. Ein Hund im neuen Zuhause ist durchaus hilfreich. Dieser sollte freundlich und nicht dominant sein, damit Rochelle sich entwickeln kann und nicht unterdrückt wird. Sie tut keinem Hund etwas zuleide und zieht sich eher zurück. Wir suchen Menschen mit Hund, die alle bereit dafür sind, Rochelle behutsam aus ihrem Schneckenhaus zu locken und ihr dabei zu helfen, ein ganz normaler Hund zu werden, der sein Leben mit allen Sinnen genießen lernt.
Da Rochelle noch so ängstlich ist, kann sie nur in einen sehr ruhigen Haushalt ohne Kinder und in einem sehr ländlichen Umfeld vermittelt werden. Sie benötigt eine feste Struktur und Routinen, die ihr Halt und Sicherheit geben können. Ihre Menschen sollten souverän sein und sie gut führen können.
Rochelle ist bereits gechipt, geimpft, kastriert und könnte zu sehr erfahrenen Menschen ziehen, die sich bewusst dieser Aufgabe stellen.
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.