Name: Zoraya
Rasse: Mischling
Geschlecht: weiblich - kastriert
Größe: ca. 48 cm
Gewicht: -
geboren: ca. 01.2021
Aufenthaltsort: auf Pflegestelle in Karlsruhe (DE)
Vorher: aus Tierheim Radauti, Rumänien
Zoraya; wer gibt ihr Sicherheit?
Für Zoraya ist es nicht schwierig einen entsprechenden Text zu verfassen. Warum? Weil die Maus beim Schreiber dieses Textes residiert. Wir sind die Pflegestelle für Zoraya und wir berichten folgendes:
Zoraya kann man als „gefangen in ihrem Kopf“ betrachten. Im Rudel hat sie sich gut eingelebt und ist meistens verträglich mit anderen Hunden. Allerdings verteidigt sie „ihren Platz“, es kann zu Verwarnungen gegen andere Hunde kommen – bislang nur verbal. Zoraya freut sich, wie alle anderen, wenn es was zum Essen oder Leckerchen gibt. Sie freut sich, auch wie alle anderen, wenn man nach Hause kommt und quietscht schon vor Freude, bevor man durch die Tür geht (hört man!). Sie möchte eigentlich so sein, wie der Rest, wie ein „normaler“ Hund. Allerdings kann sie das (noch) nicht. Sie lässt sich anfassen – allerdings nur unter „ihrem“ Schreibtisch, überall sonst flüchtet sie, sobald man versucht sie zu berühren. Und das, obwohl sie mit wedelnder Rute die Hand abschleckt. Sie läuft dem Menschen immer hinterher und möchte dabei sein. Zoraya sucht den Kontakt, traut sich aber nicht, es durchzuziehen. Sie möchte auch raus und die Welt erkunden – kann sie aber nicht, die Angst sitzt zu tief. Sie kann mit doppelter Sicherung vor die Tür auf einen Grünstreifen. Sie kann dort ein paar Meter laufen. Danach ist sie fertig mit der Welt und möchte zurück. Natürlich können das Geschirr, das Halsband und die Leine ebenfalls nur unter „ihrem“ Schreibtisch angelegt werden. Das frustriert sie sichtlich, manchmal muss man dann halt mal ein Kissen durch die Gegend werfen oder in eine Decke beißen. So kann man sich auch Luft machen, wie es scheint. Die Fellnase ist nicht dumm – ganz im Gegenteil. Intelligenzspielzeug kannte sie vorher nicht, mittlerweile knackt sie das ohne Probleme. Wir vermuten, dass ein Stück weit Schäferhund mit drin ist. Zum einen durch die Intelligenz, zum anderen gibt sie auch manchmal Antwort, wenn man mit ihr redet. Sie kann auch „Erdmännchen“ machen, um zu zeigen, dass sie gern Futter hätte.
Sie macht jeden Tag winzige Fortschritte. Jeden Tag können wir beobachten, dass sie ein winzig-kleines Stück ihrer Angst verliert. Das erste Mal Geschirr anziehen; Anfassen ging vorher gar nicht; überhaupt nicht. Sie läuft selbstständig durch die komplette Wohnung – wir mussten anfangs wirklich hart kämpfen, um sie überhaupt aus der Transportbox zu bekommen. Und und und…
Aber warum ist sie so ängstlich? Genaueres ist leider nicht bekannt. Bevor sie zu uns auf die Pflegestelle kam, wurde auf ihr vorderes, rechtes Bein hingewiesen. Dieses hat nämliche eine dicke Stelle; ein Bruch, der nicht ganz gerade zusammengewachsen ist (keine Sorge, keine Beeinträchtigungen dadurch!). Man wisse nicht, wie das passiert sei. Dieser Fakt lässt Spielraum für Interpretationen, mehr können wir dazu nicht sagen.
Zoraya braucht viel, viel (viiiiel) Geduld und Liebe. Sie wird es definitiv schaffen, ihr Trauma zu überwinden – wann können wir allerdings nicht sagen. Ein ländliches Gebiet oder ein Vorort wären perfekt. Ein Garten, falls vorhanden, sollte definitiv gesichert sein. Wir leben in der „großen Stadt“, im Herzen von Karlsruhe – das ist leider zu viel für die Maus. Die Ruhe, die sich braucht, können wir ihr nicht bieten. Andere Hunde sind kein Problem – solange man Zeit hat, mit der Fellnase zu arbeiten. Eine Mischung aus Führung und Anleitung von Artgenossen und menschliche Arbeit mit dem Hund sind hier vonnöten.
Das Mäuschen ist wunderschön, hat ihr Herz am rechten Fleck und möchte eigentlich nur Gefallen – sie kann es aber schlichtweg (noch) nicht. Ist das Eis gebrochen und das Trauma überwunden, haben wir hier mit Sicherheit einen Vorzeigehund!
Bitte beachten Sie:
Die Rückmeldungen der Pflegestelle spiegeln das aktuelle Verhalten der hier zur Vermittlung stehenden Hunde wider. Auch wie sich der Hund im neuen Zuhause zeigen wird, können wir nicht vorhersehen. Somit bleibt er ein Stück weit "ein Überraschungsei", denn jeder Hund kann sich - genau wie wir Menschen - verändern und entwickeln. So braucht auch dieser Schatz viel Geduld und Liebe von seinen Menschen, die nun sein endgültiges Zuhause sein sollen und nicht nur wieder "Durchgangsstation".
Zuhause gesucht:
Für Zoraya suchen wir ein liebes, ruhiges, verständnisvolles und geduldiges Zuhause. Unsere Hunde kommen in der Regel und soweit es die Gesundheit zulässt, kastriert (außer Welpen), geimpft, gechipt, entwurmt, entfloht und mit EU-Pass versehen ins neue Zuhause. Die Hunde aus Radauti sind auf die gängigen Mittelmeerkrankheiten getestet. Vermittlung gegen Schutzvertrag und Schutzgebühr. Wir freuen uns auf Ihren Kontakt.
Bei Interesse füllen Sie bitte unser Online-Selbstauskunftsformular aus. Sie finden es hier: https://tierischgeholfen.de/allgemeines/selbstauskunft-hund.html
Kontakt:
Sandra Schmid
sandra@tierischgeholfen.de
+49 177 4208563 (auch Whatsapp)
Link zur Homepage: www.tierischgeholfen.de
Bitte beachten Sie, dass wir diese Tätigkeit in unserer Freizeit durchführen. Wir sind alle berufstätig und haben Familie und eigene Tiere bzw. Pflegetiere. Haben Sie bitte Verständnis, wenn wir nicht immer sofort antworten können, wir melden uns baldmöglichst bei Ihnen zurück. Danke!
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.