Kiko ist ein 5 Jahre alter (Stand 09/2024) Gentleman, der seinen glänzenden Frack nicht umsonst von Mutter Natur bekommen hat. Allerdings sah der freundliche Rüde, dessen Augen heute mit seinem glänzenden Fell um die Wette strahlen, bei seiner Rettung Anfang August noch ganz anders aus.
Kiko hatte Glück, dass er einer spanischen Tierschützerin, die eine Katzenfütterungsstelle betreute, bei seinen allabendlichen Besuchen auffiel. Der liebenswerte Podenco-Mischling war immer sehr kollegial zu den Katzen und zeigte sich äußerst dankbar für das angebotene Futter. Seine Retterin fand schnell heraus, dass ihr neuer Freund in einem nahegelegenen Gewächshaus wohnt. Seine Unterkunft befand sich allerdings auf einem Privatgrundstück, und so sprach die Tierschützerin zuerst mit dem Besitzer des Terrains. Der erleichterte Mann erklärte ihr, dass er Kiko schon längere Zeit fütterte, aber nicht wisse, wem der Hund gehöre, und er es sehr begrüßen würde, wenn dem leidenden Hund doch endlich geholfen werden könnte. So wanderte Kiko ins Auto seiner jetzigen Pflegemama, und das neue Team Hoffnung enterte zum ersten (von vielen) Malen gemeinsam die Tierklinik.
Dort wurde das ganze Ausmaß von Kikos Torturen sichtbar. Er war verschorft und hatte Entzündungen am ganzen Körper, die Krallen waren so lang, dass sie schmerzhaft in die Pfoten eingewachsen waren, und die Brillenbildung um Kikos Augen bestätigte (natürlich neben dem ausführlichen Bluttest auf Mittelmeerkrankheiten) den Verdacht, dass der liebenswerte und dankbare Patient einen akuten Leishmanioseschub hat.
Jetzt, nur wenige Wochen später, zeigt sich, dass Kiko einen enormen Lebenswillen und ein unschlagbares Kämpferherz besitzt. Gut eingestellt mit einem Blutdrucksenker, einem Medikament für seine von der Leishmaniose belasteten Nieren und Allopurinol zur Vermeidung des nächsten Schubs, hat Kiko sich zu einem bildhübschen und äußerst sympathischen Zeitgenossen gemausert, der sein Leben im Haus seiner Pflegemama in vollen Zügen genießt. Die Tierärztin bestätigt, dass Kiko beste Chancen hat, in naher Zukunft alle Medikamente absetzen zu können – dann bleiben nur noch halbjährliche Urin- und Blutkontrollen, um sicher zu sein, dass sein toller Zustand stabil ist.
Kiko ist das egal, er schluckt brav seine Tabletten, aber seine Prioritäten liegen inzwischen auf langen Spaziergängen, bei denen er sich begeistert zeigt, wenn er anderen Hunden einen schönen Tag wünschen, oder sogar mit ihnen über eine Wiese toben darf. Menschen gegenüber ist Kiko aufgeschlossen, aber anfänglich etwas schüchtern – er hat sicher nicht immer nur gute Erfahrungen mit Zweibeinern gemacht. Hat der kleine Held allerdings erst Freundschaft geschlossen, mutiert er zum besten Kumpel und motivierten Kuschelbärchen.
Kiko sucht eine liebevolle und einfühlsame Familie, die ihm die Ruhe und das nötige Vertrauen geben kann, um anzukommen und Fuß in seinem neuen Leben zu fassen. Ein weiches Kuschelkörbchen, das nahe der Heizung steht, wäre Kiko noch wichtig – sollen wir von ihm ausrichten …
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.