Was ist mir passiert?
Naomi ist eine von sieben Geschwistern, die von der vor Ort ansässigen Verkehrspolizei unbehütet und ohne Schutz auf den Straßen Sardiniens gefunden wurden. Keiner weiß, woher die sieben Geschwister stammen und was sie bisher auf der Straße erlebt haben. Leider haben es nur vier von den sieben Geschwistern geschafft, zu überleben.
Naomi lebte mit ihren Geschwistern Ciro und Toto bei einer privaten Tierschützerin auf Sardinien. Wobei man sagen muss, dass „leben“ es nicht annähernd beschreibt, was für ein tristes Dasein sie führte. Die Tierschützerin hat auf einem abgeschiedenen Feld provisorisch einige Gehege errichtet. Umgekippte Kühlschränke dienen als Schutz gegen die Hitze im Sommer und gegen Sturm und Regen im Winter.
Wo bin ich?
Naomi hatte das Glück, schon vor einiger Weile auf unsere Station Pfotenglück umzuziehen. Dort lebt sie auf einem wunderschönen Stückchen Land. Es gibt fünf großzügige, moderne Holzzwinger für die Nacht mit zwei großen Auslaufflächen für den Tag. Andrea arbeitet viel mit ihr und versucht, sie täglich an das Leben im Rudel und mit den Menschen zu gewöhnen.
Wie bin ich?
Naomi hat sich toll entwickelt. Vermutlich wird sie charakterlich immer eine Hündin bleiben, die sich bei Fremden zurückzieht und nicht von jedem angefasst werden möchte. Aber das ist in unseren Augen eine tolle Eigenschaft und so bleibt ihr Mensch immer etwas Besonderes. Sie zeigt sich neugierig und verfressen, was das Arbeiten mit ihr vereinfacht. Sie zeigt sich sehr verschmust bei Andrea, ihrem Pflegefrauchen auf Sardinien, und genießt jede Aufmerksamkeit. Sie lebt tagsüber im Rudel im Freilauf und kennt bereits Geschirr und Leine. Auf Spaziergängen ist sie oft noch unsicher, aber durchaus neugierig. Insgesamt merken wir eine tolle Veränderung bei Naomi.
Und, wie sehr wir uns auch über diese Entwicklung freuen, trifft Naomi ein großer Rückschlag: An einem Morgen im April konnte Andrea mehrere epileptische Anfälle in Folge beobachten. Naomi wurde umgehend in eine Klinik gebracht. Nach etlichen Untersuchungen und einem MRT steht fest, dass Naomi an einer idiopathischen Epilepsie leidet - eine Epilepsie ohne nachweisbare strukturelle Ursachen. Derzeit wird sie medikamentös weiter eingestellt, um die optimale Dosierung zu finden. Sie zeigt keinerlei Nebenwirkungen und hatte seit dem Tag im April keinen offensichtlichen Anfall mehr. Die Kosten des Medikaments liegen bei ca. 20,00 Euro im Monat. Sie nimmt täglich eine Tablette. Es sollte mindestens zweimal im Jahr eine Blutkontrolle durchgeführt werden.
Auch, wenn die Erkrankung böse zugeschlagen hat, ist Naomi eine ganz bezaubernde Hündin. Naomi kennt natürlich nicht viel und wir hoffen, dass es Menschen dort draußen gibt, die ihr die Chance geben, in ein besseres Leben umzuziehen.
Was suche ich?
Wir suchen für Naomi ein liebevolles Zuhause bei geduldigen Menschen, die ihr die Zeit geben, Vertrauen zu fassen und sich einzuleben. Optimal wäre ein Haushalt mit ruhigen, entspannten Menschen, die bereit sind, sich mit viel Geduld Naomis Vertrauen zu verdienen. Naomis neue Familie sollte Freude daran haben, mit ihr an ihrer Unsicherheit zu arbeiten, um ihr die nötige Sicherheit zu geben. Ein Zuhause, in dem man ihr die benötigten Streicheleinheiten und Zuneigung schenkt, wäre perfekt.
Außerdem ist es aufgrund der Epilepsie unerlässlich, dass sie in ein ruhiges und stabiles Umfeld zieht.
Ein Zweithund ist bei einem Epilepsiehund fraglich. Leider kann es passieren, dass andere Artgenossen Naomi angreifen, während sie sich in einem Anfall befindet. Daher raten wir vorerst davon ab. Auch wenn Naomi seitdem keinen einzigen Anfall mehr hatte, sollte man darauf achten, die Hündin nicht mit weiteren Artgenossen zusammen allein zu lassen, damit kein Übergriff passieren kann, wenn es zu einem Anfall kommen sollte.
Da bei Naomi ein Maremmano, der inselweit verbreitete Herdenschutzhund auf Sardinien, mitgemischt hat, solltest du folgende Voraussetzungen für eine Adoption von Naomi mitbringen:
- Haus mit großzügigem Gartengrundstück, sicher eingezäunt.
- Klare Menschen, die in ihrer Kommunikation mit dem Hund konsequent und eindeutig sind.
- Hundeerfahrene Menschen
- Menschen, die keine Befehlsempfänger suchen, sondern einen Hund, der sehr selbstständig denkt und handelt.
- Menschen, die Vertrauen gegen Vertrauen setzen, um eine intensive Bindung mit dem Herdenschutzhund einzugehen.
- Er sollte als Familienhund gehalten werden und nicht auf dem Grundstück bleiben müssen.
- Tägliche Spaziergänge müssen auf der Tagesordnung stehen.
- Ländliche Umgebung
Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Naomi kann nach Deutschland ausreisen.
Dein Ansprechpartner:
STREUNERHerzen e.V.
Ines Paschmanns
Telefon: (0152) 34 22 19 40
E-Mail: ines.paschmanns@streunerherzen.com
Steckbrief
Name: Naomi
Geboren: ca. 16.11.2020
Rasse: Maremmano-Mischling
Geschlecht: weiblich
Schulterhöhe: ca. 57 cm
Gewicht: -
Kastriert: ja
Geimpft: ja
Gechippt: ja
Farbe: schwarz
Mittelmeercheck: Test folgt nach Einreise
Krankheiten: Idiopathische Epilepsie (Epilepsie ohne nachweisbare strukturelle Ursache)
Katzenverträglich: unbekannt
Hundeverträglich: ja
Kinder: unbekannt
Handicap: nein
Aufenthalt: Hundestation Pfotenglück, Sardinien
Zuhause: ja
Pflegestelle: --
Paten: nein
Notfall: ja
Geeignet für: erfahrene Hundehalter
Garten: ja
Zweithund: nein
Hundeschule: bedingt
Jagdtrieb: unbekannt
Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt - so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind natürlich immer möglich.
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.