Was ist mir passiert?
Marte wurde gemeinsam mit seinem Bruder Must herrenlos auf Sardinien aufgegriffen – abgemagert, orientierungslos, viel zu jung, um allein überleben zu können. Wahrscheinlich stammen die beiden Brüder aus einem ungewollten Wurf eines Jagdhundes. Besonders Bretonen-Mischlinge werden auf Sardinien häufig zur Jagd eingesetzt – oder einfach ausgesetzt, wenn sie als ungeeignet gelten. Gerade zur Hochsaison der Jagd landen viele dieser sensiblen Hunde in überfüllten Tierheimen oder gar auf der Straße. So wie Marte.
Wo bin ich?
Marte lebt aktuell im Kooperationstierheim L.I.D.A. in Olbia auf Sardinien. In diesem Tierheim werden rund 600 Hunde in über 100 Gehegen untergebracht – bei zu wenig Personal, Lärm und keinerlei Alltagsreizen. Marte befindet sich in einem der größeren Gehege mit vielen anderen Junghunden, darunter Hündinnen und Rüden. Er lebt dort eher am Rand – in der Gruppe wie gegenüber dem Menschen. Besonders sensible Hunde wie Marte verkümmern in dieser reizarmen, stressigen Umgebung. Wir wünschen uns daher sehr, dass er bald nach Deutschland ausreisen darf – bevor sich seine Unsicherheit weiter festigt.
Wie bin ich?
Marte ist ein wunderschöner junger Rüde mit einer außergewöhnlichen Fellzeichnung, seidigem, halblangem Fell und vermutlich angeborener Stummelrute – typisch für einige Jagdhundlinien. Seine Erscheinung erinnert an einen Epagneul Breton, eventuell vermischt mit einem Setter oder einem spanischen Pointer. Diese Rassen zeichnen sich durch Freundlichkeit, große Sensibilität und Jagdpassion aus – alles Eigenschaften, die auch Marte mitbringt.
Bei unserem Besuch zu Ostern zeigte sich Marte als zurückhaltender und sehr unsicherer Hund. Beim ersten Kontakt wich er aus, duckte sich weg, machte sich klein. Gleichzeitig ließ er Berührungen über sich ergehen, ohne panisch zu reagieren – ein Zeichen dafür, dass er zwar ängstlich, aber nicht traumatisiert ist. Er wirkt in sich gekehrt und eher nervös, aber sehr verträglich mit anderen Hunden. Im Umgang mit Artgenossen ist er devot, ruhig und konfliktscheu. Ein souveräner, freundlicher Ersthund wäre für seine Orientierung und Entwicklung daher sehr wertvoll.
Was suche ich?
Marte braucht eine ruhige, hundeerfahrene Familie, die ihm mit viel Geduld, Empathie und festen Routinen das Leben außerhalb des Tierheims erklärt – Schritt für Schritt, in seinem Tempo. Seine Menschen sollten:
• über einen gut und sicher eingezäunten Garten verfügen,
• ländlich oder sehr ruhig wohnen,
• bereit sein, ihm Zeit in Haus und Garten zu geben, bevor Spaziergänge beginnen,
• kleine Fortschritte feiern, ohne zu drängen,
• mit positiver, sanfter Kommunikation arbeiten,
• idealerweise bereits einen sozialen, sicheren Hund haben,
• Freude daran haben, Marte über Kopfarbeit wie z.?B. Nasenarbeit, Suchspiele oder später auch Mantrailing zu fördern,
• bereit sein, mit ihm eine Hundeschule zu besuchen, die Alltagssituationen schult und den Fokus auf soziale Kompetenz legt.
Marte hat großes Potenzial. Er wird kein stürmischer Draufgänger, sondern ein treuer, sensibler Begleiter sein, der mit der Zeit Vertrauen und Nähe zulassen kann – wenn man ihn in Ruhe ankommen lässt. Die Stummelrute ist rein optisch besonders, beeinträchtigt ihn aber in keiner Weise.
Bist du bereit, Marte das zu schenken, was er nie hatte – Sicherheit, Nähe, Vertrauen und ein echtes Zuhause?
Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Marte kann nach Deutschland ausreisen.
Dein Ansprechpartner:
STREUNERHerzen e.V.
Stefanie Richter
Telefon: 0177 32 68 509
E-Mail: stefanie.richter@streunerherzen.com
Steckbrief
Name: Marte
Geboren: ca. 20.11.2023
Rasse: Bretone-Mischling
Geschlecht: männlich
Schulterhöhe: ca. 52 cm
Gewicht: -
Kastriert: nein
Geimpft: ja
Gechippt: ja
Farbe: weiß mit schwarz
Mittelmeercheck: Test folgt nach Einreise
Krankheiten: keine bekannt
Katzenverträglich: unbekannt
Hundeverträglich: ja
Kinder: unbekannt
Handicap: nein
Aufenthalt: L.I.D.A. Olbia, Sardinien
Zuhause: ja
Pflegestelle: --
Paten: nein
Notfall: nein
Geeignet für: erfahrene Hundehalter
Garten: ja
Zweithund: gerne, kein Muss
Hundeschule: ja
Jagdtrieb: unbekannt
Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt - so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind natürlich immer möglich.
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.