Brownie unser Sorgenkind. Der mittlerweile 4,5 Jahre alte Rüde kam vor 2,5 Jahren zu uns, weil es innerhalb der Familie Beißvorfälle gab und man versäumt hat, dem Rüden Regeln und Grenzen, aber vor allem auch Problemlöseverhalten angedeihen zu lassen.
Auf Grund seiner Qualzucht und den anatomischen Besonderheiten seiner platten Nase, war es lange Zeit schwierig, einen passenden Maulkorb für Brownie zu finden. Mittlerweile ist dies wenigstens halbwegs gelungen und unsere Lieblings-Zornbulldogge darf Ausschau nach einem kundigen Zuhause halten.
Brownie ist stubenrein, bleibt problemlos mehrere Stunden allein und benimmt sich im Haus tadellos. Er ist sauber und bei Regen möchte er nur so kurz wie möglich vor die Haustür – wie die meisten Zweibeiner auch. Brownie ist kein Marathon-Läufer und benötigt keine täglichen Joggingrunden oder endlose Wanderungen. Natürlich freut er sich aber über regelmäßige Gassitouren und Schnüffelleien. Er liebt Auto fahren und ist ein entspannter Beifahrer. Brownie ist grundsätzlich neutral bis freundlich zu fremden Menschen und ignoriert bei richtiger Führung auch Jogger, Radfahrer und allerlei weitere Umweltreize. Ein Ausflug in die Kleinstadt ist problemlos mit ihm möglich. In seinem alten Zuhause lebte Brownie mit einer Katze zusammen. Schmuseeinheiten liebt er und lässt sich genüsslich den Bauch kraulen.
Andere Hunde findet Brownie spannend und benötigt im direkten Kontakt ein souveränes Gegenüber oder Anleitung durch den Menschen. Dann ist er grundsätzlich verträglich mit Artgenossen.
Wo liegen denn nun aber die Probleme unseres Brownies, die der Grund dafür sind, dass wir hier echte Könner suchen?
Ressourcen sind dem Bully-Rüden sehr wichtig. Das geht bei Futter los und das kann plötzlich auch der Maulkorb auf der Hundenase oder seine geliebte Hundebox sein. Dinge, die Brownie wichtig sind, verteidigt er vehement. Wir arbeiten fleißig mit dem Rüden an seinen Problemen, wissen aber, dass sie bis zu einem gewissen Grad auch einfach eines gewissen Managements bedürfen. Körperliche Manipulation ist für Brownie ebenfalls ein Thema und das Aufsetzen des Maulkorbs oder das Anlegen eines Geschirrs können zu Wutattacken führen. Mit entsprechendem Sicherheitsmanagement ist Brownies Verhalten hier schon deutlich besser geworden, er hat mittlerweile eine lange Zündschnur und kommuniziert gut. Dennoch würde er beim Übergehen seiner Grenzen beißen, sodass wir hoffen, dass sich SEIN Mensch findet, der den Weg des weiteren Trainings mit Brownie geht.
Im Idealfall zieht Brownie zu einer alleinstehenden Person oder einem erfahrenen Pärchen. Kinder dürfen in keinem Fall im neuen Zuhause vorhanden sein. Ein eigener Bereich im Haus, in den sich Brownie zurückziehen, in dem man ihn aber auch gezielt separieren kann, wäre notwendig und ideal. Das Tragen eines Maulkorbs sollte für den Hund als Freiheit und nicht als Strafe erkannt werden. Andere Hunde im Haushalt können bei entsprechender situativer Trennung und bei wirklich erfahrenen Menschen funktionieren, ansonsten sehen wir Brownie eher als Einzelhund.
Wer sich für Brownie interessiert, darf sich einer ausführlichsten Beratung, gemeinsamem Training und engmaschiger Betreuung durch uns gewiss sein. Wir helfen hier wo wir können und würden dem doch so sensiblen Rüden gerne wünschen, dass er endlich den Tierheimzwinger hinter sich lassen und Zuhause ankommen darf. Er kann nichts dafür, dass schon bei seiner „Produktion“ seine Qualzuchtmerkmale und ungünstige Genetik in Kauf genommen wurden und er dann in den falschen, wenn auch im Grunde liebevollen, Händen landete. Brownie wird es nicht leicht haben und doch geben wir die Hoffnung nicht auf, dass da draußen ein erfahrener Bulldoggen-Liebhaber auf unseren Brownie wartet.
Der Rüde zieht geimpft, gechipt, entwurmt und kastriert in sein neues Zuhause.
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.