Wie kann es anders sein? Auch unsere Molina kennt bisher nichts außer dem Tierheim in Dobrich. Sie und ihre Schwester Mesina wurden ungefähr im Juli 2022 geboren und am 10. Oktober 2022 in der Hundeklappe entsorgt. Die beiden kamen vermutlich als unerwünschter Nachwuchs auf die Welt. Wir empfinden dabei immer eine Riesenwut. Nicht, weil die Hunde dort landen, sondern weil die Menschen das für sie kostenlose Kastrationsprogramm nicht annehmen. Nur das wäre die dauerhafte Lösung, um den Kreislauf der Vermehrung zu unterbrechen.
Ein weiteres Problem haben wir bei der Vermittlung der Hunde aus Dobrich, denn die Ausläufe dort sind sehr weitläufig und Hunde, die den regelmäßigen menschlichen Kontakt nicht haben (oder nicht wünschen) können sich den Mitarbeitern entziehen und sich in den äußersten Winkel zurückziehen. Zudem gibt es in Dobrich einfach zu wenig Personal, Ehrenamtliche gar keine, die sich intensiv um schüchterne Kandidaten kümmern könnten…
Ein weiterer wichtiger Unterschied zu Schumen ist der, dass die Hunde aus Dobrich leider nicht an Halsband und Leine gewöhnt werden können und das Tierheim nicht, sei es auch nur für kurze Spaziergänge, verlassen können. Direkt vor dem Tierheim verläuft eine Schnellstraße, die ihrem Namen alle Ehre macht. Man hört den Lärm der vorbeirasenden Autos in fast allen Videos, die Nikolai uns schickt.
Diese Hunde brauchen ganz besondere, geduldige und auch etwas erfahrene Menschen. Wir wünschen uns für sie natürlich auch, dass sie entdeckt werden und frühzeitig genug das Tierheim verlassen dürfen. Alle Hunde, die bisher ausreisen durften, haben sich gut im neuen Zuhause entwickelt. Man muss sich dessen aber bewusst sein, dass die Eingewöhnung etwas länger dauern kann.
IMMER aber sollte man bedenken, dass ein Hund, egal aus welchem Tierheim er nun kommt, eine Weile braucht, um sich an alles Neue zu gewöhnen. Er verliert ja plötzlich sein ganzes soziales Umfeld, verlässt von jetzt auf gleich seine kleine Welt, in der er sich relativ sicher und wohl fühlte und befindet sich dann nach einem knapp zweitägigen Transport gefühlt „auf dem Mond“. Da stürzt eine kleine Hundewelt ein.
Molina und Mesina sind gemeinsam mit Viola und Lacey in einem kleineren Auslauf aufgewachsen. Sie alle sind sehr gut mit anderen Hunden sozialisiert und beherrschen die Hundesprache von klein auf. Aus diesem Grund spricht nichts gegen einen souveränen vierbeinigen Ausbilder im neuen Zuhause, der einen der Teenager, egal auf wen die Wahl fällt, „an die Pfote nimmt“ und bei der Eingewöhnung behilflich sein wird. Es gibt wahrlich viel zu lernen. Sollte kein Hund im Haushalt leben, ist es wichtig, dass Molina auf jeden Fall viel Kontakt zu anderen Hunden bekommt, von denen sie sich das ein oder andere abschauen kann.
Hierzu noch ein wichtiger Hinweis: unsere Hunde sind generell sozialverträglich. Unseren Erfahrungen nach kann es aber durchaus sein, dass sie sich anfangs abweisend präsentieren, denn siehe oben: Das ganze Hundeleben formiert sich von einem Tag auf den anderen neu.
Molina scheint anfangs immer noch ein wenig schüchtern uns Menschen gegenüber zu sein, kommt aber dann zu Nikolai, wenn er sie ruft. Sie ist etwas offener als ihre Schwester Mesina.
Sie kennt bisher NICHTS außer der begrenzten Welt des Tierheims. Wir beraten Sie jedoch vor einer Vermittlung, sollte Ihnen einer unserer jungen Hunde gefallen, immer sehr ausführlich und geben auch unsere Erfahrungen an Sie weiter. Selbstverständlich stehen wir Ihnen auch nach der Vermittlung immer zur Seite. Unsere Schützlinge sind uns wichtig und unser Ziel ist es, dass Zwei- und Vierbeiner dauerhaft glücklich werden.
Für Molina wünschen wir uns eine Familie ohne kleine Kinder, verständige Teenies können wir uns vorstellen, die ländlich wohnt. Eine Großstadt würde sie höchstwahrscheinlich überfordern.
Molina ist gechipt, geimpft und wird vor ihrer Ausreise noch kastriert. Und obwohl sie es noch nicht weiß, ist sie bereit dafür, die eine kleine Welt gegen eine große aufregende zu tauschen.
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.