Fayola (geb. ca. August 2015) hat schon einen ziemlich langen und kurvenreichen Weg zurückgelegt. Laut dem Tierarzt, der sie Ende November 2016 im Tierheim in Schumen kastriert hatte, sollte sie damals noch recht jung sein, er gab als Geburtsdatum August 2015 an. Möglicherweise war sie auch schon etwas älter. Nach der Kastration wurde sie an ihren Platz zurückgebracht.
Fayola lebte jahrelang friedlich und unbehelligt in einem Wohnviertel Schumens vor einem Haus, wo sie auch gefüttert wurde. Sie bellte aber immer mal wieder und ein Nachbar fühlte sich dadurch gestört und hatte (angeblich) Angst. Er gab an, dass Fayola "beißen würde" und meldete sie bei der Stadtverwaltung als „gefährlichen Hund". Unsere Mitarbeiter müssen bei einer derartigen Anzeige, auch wenn sie nicht der Wahrheit entspricht, reagieren und den Hund holen. Und so kam Fayola im Mai 2020 erneut ins Tierheim in Schumen, was aber nun ihr Glück sein soll, denn wir suchen jetzt ein Zuhause bekommen, in dem sie geliebt wird und für immer bleiben darf.
Fayola war anfangs todunglücklich und bewegte sich nicht aus der Sicherheit ihrer Hundehütte heraus. Zum Fressen traute sie sich ein paar Schritte heraus, verzog sich danach aber umgehend wieder. Der Trubel, die vielen anderen Hunde, die fremden Menschen, alles machten ihr Angst. Irgendwann wurde sie in eine andere Hundegruppe umgesetzt, weil wir sehen wollten, ob sie sich dann wohler fühlen würde. Sie war anfangs gleichermaßen zurückgezogen, aber mit der Zeit stellten sich Fortschritte ein. Sie bewegte sich relativ frei im Auslauf, zog es aber weiterhin vor, in der Sicherheit ihrer Hütte zu fressen.
Im Februar 2021 kam sie schon auf Zlatina zu, die sie mit Leckerli bestach, und nahm diese sehr gerne. Ende März war Fayola so weit, dass sie sich sogar zu mir traute - als Person, die ihr fremd war - und sich streicheln ließ. Sie konnte dies sogar für kurze Zeit genießen. Dies war für die anfangs so ängstliche Hündin wirklich ein wahnsinniger Entwicklungsschritt, über den ich mich sehr gefreut habe!
Und nun lief sie sogar das erste Mal mutig an Halsband und Leine mit spazieren. Wir denken, dass sie jetzt wirklich bereit für eine Vermittlung ist. Mögliche Interessenten sollten sich trotz der Fortschritte auf eine anfangs unsichere Hündin einstellen, denn Fayola kennt das Leben in einem Haushalt nicht und alles wird neu für sie sein. Sobald sie ihre Menschen ein wenig besser kennt, öffnet sie sich und inzwischen kann sie sogar auch Freude zeigen und mit dem Schwänzchen wedeln. Sie ist eine sanfte Hündin, die sich in liebevollen, aber souveränen Händen gut weiter entwickeln wird.
Mit ihren Artgenossen im Tierheim zeigte sie sich immer verträglich. Allerdings könnte es sein, dass sie ihr Futter vor anderen Hunden verteidigen möchte, weshalb es besser wäre, die Hunde getrennt zu füttern, sollte ein Ersthund im Haushalt leben. Die Hundesprache versteht sie jedenfalls.
Fayola ist gechipt, geimpft, kastriert und könnte jederzeit ausreisen. Ein wenig darf sie im neuen Zuhause noch abspecken, doch mit der entsprechenden Futterration für einen Hund ihrer Größe und mit regelmäßiger Bewegung dürfte das ein Leichtes sein.
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.