Wunder gibt es immer wieder – und im Tierschutz hat man oft das große Privileg, sie erleben zu dürfen. Für unsere ca. sieben Jahre alte (Stand 10/2021) Pecas suchen wir nicht nur ein Wunder, sondern vor allem extrem wundervolle Menschen.
Pecas lebte wohl schon viele Jahre auf der Straße. Herdenschutzhunde gehören auf den Dörfern Südeuropas noch zum normalen Bild und werden seltener misshandelt und vertrieben als andere Hunde – allerdings gilt das wirklich nur auf dem Land, in den Städten reagieren die Menschen oft sehr aggressiv auf die großen, bärigen Hunde … Pecas lebte lange Zeit unbehelligt, was auch daran lag, dass sie – schlaues Mädchen, was sie ist – nur nachts auf Futtersuche ging. Doch dann wurde Pecas krank, sie bekam eine schwere Form der Räude (ein Milbenbefall der Haut, der unbehandelt zu heftigem Juckreiz, Entzündungen und dem Verlust des Fells führt) und konnte vor Schmerzen nur noch langsam laufen. Durch ihr Aussehen und die Tatsache, dass das leidende Tier immer öfter tagsüber durch das Dorf humpelte, wurden Anwohner auf Pecas aufmerksam, die Angst um ihre Kinder bekamen. Die Hundefänger der Perrera nahmen sich des „Problems“ an, eigentlich war Pecas Todesurteil damit schon unterschrieben.
Zum Glück sind die Tierschützer in Spanien sehr aktiv, was die Rettung von kranken Tieren aus der Tötung angeht. Pecas fiel einem anderen Verein auf, der sofort dafür sorgte, dass die traurige und verängstigte Hündin in eine Pflegestelle ziehen konnte, bis die Tierschützer von Dolmen Animal sich ihrer annehmen konnten.
Wir wollen nichts schönreden, Pecas ist kein „normaler“ Hund, sie ist noch nicht mal ein normaler Angsthund (wenn es so etwas gibt). Die massige Mastin-Dame hat einfach keinerlei Erfahrung mit Menschen, sie war jahrelang damit beschäftigt, Zweibeinern aus dem Weg zu gehen. Jetzt kann sie nicht ausweichen, muss jeden Schritt lernen – und sie hat Angst. Pecas lässt sich noch nicht wirklich berühren, sie findet es noch richtig mies, wenn Ehrenamtliche in ihre Behausung kommen, sie geht am liebsten in den Auslauf, wenn sich dort niemand außer ihr aufhält. Die Behandlung ihrer Haut ist schwierig, weil Pecas jeden Kontakt hasst – aber, obwohl sie knurrt, hat sie noch nie geschnappt oder gar gebissen. Jeden Tag versteht sie mehr, dass ihr keiner etwas Böses will, aber sie braucht unendlich Zeit, Liebe, Geduld und Pflege. Im Tierheim wird es Monate oder sogar Jahre dauern, bis Pecas innen und außen heilen kann, sie braucht IHRE Hilfe. Wir suchen für Pecas ein Zuhause, das ihr erst einmal ihre Freiheit lassen kann. Ein großer, gut gesicherter Garten wäre absolut Pflicht, unsere welterfahrene Lady kennt noch keine Leine und kann sich unter einem Spaziergang nichts vorstellen. Das zum Garten gehörende Haus sollte ebenerdig sein oder nur wenige Stufen haben und am besten so gebaut sein, dass Pecas überwiegend selbst entscheiden kann, ob sie draußen oder drinnen sein will. Eine Familie für Pecas zu finden erscheint fast als unmögliches Unterfangen, aber wir wissen, dass auch für dieses Sorgenkind die richtigen Leute in der Arcafamilie zu finden sind. Wenn Sie sich zutrauen, diesem ganz besonderen Mädchen den Start in ein ganz neues Leben zu ermöglichen, dann zögern Sie bitte nicht. Unsere Vermittler_innen stehen Ihnen gern beratend zur Seite, beantworten Ihre Fragen und helfen, Zweifel auszuräumen!
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.