19. Oktober 2024
Watson ist jetzt eine Woche in Deutschland. Er stieg aus dem Transporter und war erst einmal ganz schön durch den Wind.
Watson wird jedoch jeden Tag fröhlicher. Er läuft ohne Zug an der Leine. Mittlerweile schaut er sich die Gegend genau an und findet alles interessant. Hunde sehen wir aus Entfernung und da gibt es bisher keine Probleme. An einem Hof, an dem wir auf den Runden vorbeikommen, bellt immer ein Hund. Man kann Watson durch Rufen gut zum Weitergehen überreden. Er hat auch schon an unseren Hunden geschnuppert, ist aber vom Rudel getrennt untergebracht. Man merkt deutlich, dass er nicht jeden Hund von uns mag und ich denke, dass er auch eifersüchtig werden kann.
Watson liebt Menschen. Er hat so lange auf engen Kontakt zu uns und auf Zuwendung verzichten müssen und sollte (und möchte) seine Menschen für sich alleine haben. Kleintiere oder Katzen sollten nicht im Haushalt leben. Zum Menschen ist er einfach nur toll und superlieb.
Bei Spaziergängen geht er an allem ohne Probleme vorbei: Jogger, Fahrräder, Kinderwagen – alles kein Problem. Bisher mochte er alle Menschen und möchte den einen oder anderen auch mal begrüßen. Vor Freude springt er einen sanft an und legt seine Vorderbeine auf den Arm oder in die Hände. Das muss er noch lernen, dass er das nicht darf, denn man kommt bei seiner Gewichtsklasse leicht mal aus dem Gleichgewicht, wenn man nicht darauf vorbereitet ist.
Wir haben begonnen „Sitz“ zu üben und obwohl er kein junger Hund mehr ist hat er es schon toll gemacht. An der Straße bleibt er brav stehen. Watson bringt wahnsinnig viel Potenzial mit und ist ein liebenswerter Bursche.
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18. Januar 2024
Watson, unser im wahrsten Sinne des Wortes großer Schmusebär, hatte bisher noch kein Glück und wartet immer noch darauf, das große Los zu ziehen. Er wurde ungefähr im April 2016 geboren und kam im Alter von viereinhalb Jahren ins Tierheim in Schumen. Pavlin las ihn im September 2020 bei seiner täglichen Tour auf. Eigentlich sollte Watson nur kastriert und danach wieder an seinen angestammten Platz zurückgebracht werden. Ausnahmslos alle waren jedoch so begeistert von ihm und seinem tollen Wesen, dass wir ihm die Chance auf Vermittlung geben wollten. Und nun - sitzt der arme Kerl immer noch.
Watson ist wirklich sehr freundlich und menschenbezogen und er genießt es auch, gestreichelt zu werden. Außerdem ist er ein Held, denn er hat schon zweimal Blut für medizinische Notfälle gespendet. Wer von uns kann das schon von sich behaupten?
Watson wird immer ruhiger und wir haben den Eindruck, dass er sich im Tierheim immer mehr zurückzieht. Er wirkt traurig. Nur noch selten spielt er mit Stig, seinem besten Freund.
Grundsätzlich ist Watson verträglich, aber es entscheidet bei ihm die Sympathie. Aktuell lebt er nur mit Stig zusammen. Im Tierheim leben die Hunde tagein, tagaus unter erschwerten Bedingungen, da es keine Beschäftigung und keine Auslastung gibt. Dies kann schon mal zu Übersprungshandlungen führen, wenn überschüssige Energie frei wird. Es gab durchaus Hunde, die im Tierheim unter Stress litten und sich als unverträglich zeigten, sich dann aber in einem Zuhause von einer anderen Seite zeigten und mit allen Hunden auskamen. Das ist jedoch keine Faustregel und wir würden Watson lieber als Einzelhund vermitteln.
Im Tierheim zeigt er sich uns Menschen gegenüber überhaupt nicht territorial, wenn aber neue Hunde in seinen Auslauf kommen, kann es durchaus passieren, dass er sich nicht so verträglich präsentiert und den Macker heraushängen lässt. Da das Tierheim so groß ist und die Hunde nicht ständig unter Beobachtung stehen, ist es in einem solchen Fall zu riskant, die Verträglichkeit besser und länger auszutesten, wenn am Anfang schon Spannungen entstehen. Wir brechen die Zusammensetzung dann lieber zu früh ab, da wir nicht riskieren können und möchten, dass ein Hund durch eine eventuelle Beißerei verletzt wird.
Stig ist ohne Frage sein Kumpel. Die beiden toben und spielen, raufen aber auch mal freundschaftlich miteinander.
Watson freut sich riesig über Abwechslung und ist jedes Mal begeistert, wenn er mal wieder an der Reihe ist und zum Spaziergang ausgeführt wird. Leider ist das nicht regelmäßig möglich, was uns für ihn sehr leid tut. Er präsentierte sich von Anfang an als Musterschüler und lief immer schon gut an der Leine. Bei 66 cm Schulterhöhe ist das natürlich angenehm.
Watson wird auch nicht jünger und deshalb wünschen wir uns für ihn ein ebenerdiges Zuhause mit Garten im ländlichen Bereich. Interessenten sollten ihm körperlich gewachsen und auf jeden Fall souverän und konsequent sein. Erfahrung mit größeren Hunden setzen wir voraus. Es könnte sein (oder auch nicht, wir haben keine Glaskugel), dass er in einem Zuhause territoriales Verhalten entwickeln könnte, denn es ist möglich, dass er Herdenschutzhund-Anteile in sich trägt.
Watson ist gechipt, geimpft, kastriert und damit bereit für die Ausreise. Wir wünschen ihm endlich eine Familie, die sein Bedürfnis nach Zuwendung und Abwechslung stillt. Ersteres ist ihm sehr wichtig.
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Update 21. Juli 2022
Watson kam, sah und siegte! Er kam im September 2020 zur Kastration ins Tierheim in Schumen und wickelte alle Mitarbeiter inklusive uns Deutsche, die wir gerade vor Ort waren, in Windeseile um den Finger. Eigentlich sollte er nach dem Eingriff auf die Straße zurück, hatte sich aber schon zu unser aller Liebling entwickelt und so beschlossen wir, ihm die Chance auf ein Zuhause zu geben. Uns war bewusst, dass es nicht einfach werden würde, für einen großen Rüden ein Zuhause zu finden. Trotzdem geben wir die Hoffnung nicht auf, dass es uns noch gelingen wird!
Nun aber zu Watson (geb. ca. April 2016): Er liebt Menschen und steht an unserer Seite, sobald wir seinen Auslauf betreten. Watson ist dann sehr aufgeregt, weil er hofft, dass wir ihn mit nach draußen nehmen und mit ihm spazieren gehen. Denn das findet er spannend und würde am liebsten gleich starten! Watson ist kein Hund, der stundenlang wandern müsste oder fürs Joggen geeignet wäre. Er geht gern spazieren, unserer Einschätzung nach aber eher gemütlich und vielleicht mit einer kurzen Sprinteinlage. Dabei nimmt er seine Umwelt interessiert wahr, beobachtet und schnüffelt auch einmal. Bisher lief er sehr brav an der Leine ohne stark zu ziehen. Trotzdem ist er ein großer Hund, den man auch halten können muss, sollte dies doch mal der Fall sein.
Schmuseeinheiten dürfen auch nicht zu kurz kommen, denn die genießt er mindestens ebenso! Das ist auch nicht verwunderlich, kommen diese im Tierheim doch leider viel zu kurz.
Watson ist ein recht entspannter Kerl, der sich gut sozialverträglich zeigt. Seit längerer Zeit teilt er verschiedene Ausläufe mit unterschiedlichen Hunden beider Geschlechter. Dies funktioniert sehr gut, obwohl die meisten Hunde kleiner waren/sind als er. Zwischendurch spielt er auch gern mit den jüngeren Hunden, liegt dann aber auch wieder entspannt auf dem Hundehüttendach oder einem anderen, ruhigen Platz.
Trotzdem können wir nicht ausschließen, dass er möglicherweise in einem Zuhause einen gewissen Grad an territorialem Verhalten entwickeln könnte oder Frauchen oder Herrchen beschützen möchte, weshalb souveräne Halter für diesen ca. 66 cm großen Hund Voraussetzung sind. Wir haben ihn bisher nicht so erlebt, möchten Interessenten aber auf eine mögliche Entwicklung vorbereiten.
Insgesamt haben wir Watson in den vergangenen zwei Jahren als eher ruhigen, sehr ausgeglichenen Hund kennengelernt. Er ist gechipt, geimpft und kastriert und könnte das Tierheim jederzeit verlassen, sobald er entdeckt wird und sein „Deckelchen“ findet.
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.