Was ist mir passiert?
Wenn man den Namen des hübschen Jagdhundes ins Deutsche übersetzt, bedeutet dies „der Glückliche“. Doch leider ist bei Fortunato genau das Gegenteil der Fall. Fortunato ist mittlerweile sechs Jahre alt und all diese Jahre waren für ihn bisher nicht vom Glück geprägt.
Fortunato und sein Bruder Fortunello sind zwei von zahlreichen Jagdhunden auf Sardinien, die als Welpen von einem Jäger angeschafft wurden, der die beiden lediglich für die Jagd besitzen wollte. Allerdings waren die beiden Rüden offenbar nicht gut genug für die Jagd oder entsprachen nicht der Vorstellung des Jägers, denn eines Tages rief er in unserem Kooperationstierheim, der L.I.D.A. in Olbia an und berichtete Marco, dass seine beiden Hunde für die Jagd nicht taugen, und er soll sie doch bitte schnell bei ihm abholen.
Marco setze sich sofort in sein Auto und fuhr zur genannten Adresse, wo er die beiden Hunde auf dem Gelände an einer Hütte angebunden vorfand. Die Tatsache, das Leben an einer Eisenkette verbringen zu müssen, ist schon schlimm genug – zu sehen, wie die beiden Rüden sich wanden, als Marco sich ihnen näherte, ist herzzerreißend und erzählt ihre Geschichte. Völlig verängstigt kroch Fortunato eingeschüchtert über den Boden, als er angesprochen wurde und beschwichtigte pausenlos. Nicht eine Sekunde stand er auf seinen Beinen, robbte permanent von rechts nach links, während sich Fortnnello völlig ausgehungert nicht wagte, einen der mitgebrachten Fleischknochen aus dem Eimer zu nehmen, der vor ihm stand. Bei diesem Anblick wurde schnell klar, was für ein erbärmliches Leben die beiden bis dahin geführt hatten.
Wo bin ich?
Marco lud die beiden bedauernswerten Geschöpfe in sein Auto und brachte sie in unser Kooperationstierheim, der L.I.D.A. in Olbia. Dies war Anfang des Jahres 2021. Seitdem sind die Brüder nun dort und führen weiterhin ein trauriges Hundeleben. Zwar sind sie nicht mehr an eine Eisenkette gebunden, doch in ihrem kleinen Gehege erleben sie tagein, tagaus nichts anderes als den monotonen Tierheimalltag.
Wie bin ich?
Seit wir Fortunato in der Vermittlung haben, haben wir ihn bereits des Öfteren besucht. Gerade für die charakterlich so sensiblen Jagdhunde ist solch eine lange Zeit im Tierheim absolut schädlich.
Wie erwartet zeigte sich Fortunato auch bei unserem Besuch im Mai 2024 schüchtern und zurückhaltend. Doch wen wundert es, wenn er bisher nie etwas wirklich Positives mit dem Menschen verbinden konnte? Wir brachten also viel Zeit, Ruhe und Geduld mit und das wirkte sich auch auf Fortunato aus.
Ganz langsam und vorsichtig taute Fortunato etwas auf und ließ sich auch außerhalb seines sicheren Bereichs, der Hundehütte, streicheln. Eigentlich müsste man sich jeden Tag zu dem Rüden ins Gehege setzen, ihn streicheln und so sein Vertrauen gewinnen, doch dafür fehlt die Zeit und so bleibt er weiterhin einer der Unsichtbaren.
Fortunato ist ein toller Rüde mit viel Potenzial, der seine ersten mutigen Schritte gegenüber dem Menschen bereits gegangen ist. Nun ist es an der Zeit, dass wir ihm entgegenkommen, ihn an die Pfote nehmen und dann gemeinsam den weiteren Weg gehen.
Was suche ich?
Für den hübschen Segugio-Mix-Rüden suchen wir daher dringend verantwortungsbewusste, hundeerfahrene und geduldige Menschen, die Fortunato dabei helfen, dass er sich ganz in seinem Tempo in seine neue Lebenssituation einfinden kann. Ein souveräner Ersthund wird eine große Stütze bei der Eingewöhnung für Fortunato sein und ist Bedingung für seine Vermittlung.
Nach einer angemessenen Eingewöhnungszeit wird sich Fortunato über den Besuch einer positiv arbeitenden Hundeschule bestimmt freuen, denn regelmäßiges Training sowie viele positive, gemeinsame Aktivitäten werden sein Selbstbewusstsein und die Bindung zueinander stärken.
Doch auch wenn Fortunato kein guter Jäger war, wird er vermutlich über Jagdtrieb verfügen. Wir können uns gut vorstellen, dass er später auch viel Spaß an Nasenarbeit, wie beispielsweise Mantrailing oder Dummy-Training, haben könnte. Er verfügt sicherlich über Segugio-Gene und sollte nicht nur körperlich, sondern auch geistig entsprechend seiner Veranlagung ausgelastet werden.
Noch wird Fortunato seinem Namen nicht gerecht, aber vielleicht möchtest du das ja ändern?! Dann melde dich bitte schnell bei mir, denn jeder Tag im Tierheim ist für Fortunato ein verlorener Tag.
Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Fortunato kann nach Deutschland ausreisen.
Dein Ansprechpartner:
STREUNERHerzen e.V.
Anja Bruske
Telefon: (0160) 81 56 58 7
E-Mail: anja.bruske@streunerherzen.com
Steckbrief
Name: Fortunato
Geboren: ca. 01.01.2018
Rasse: Segugio Italiano Mischling
Geschlecht: männlich
Schulterhöhe: ca. 45 cm
Gewicht: liegt nicht vor
Kastriert: nein
Geimpft: ja
Gechippt: ja
Farbe: braun
Mittelmeercheck: Test folgt nach EInreise
Krankheiten: keine bekannt
Katzenverträglich: unbekannt
Hundeverträglich: ja
Kinder: unbekannt
Handicap: nein
Aufenthalt: L.I.D.A. Olbia, Sardinien
Zuhause: ja
Pflegestelle: nein
Paten: nein
Geeignet für: erfahrene Hundehalter
Garten: ja
Zweithund: ja
Hundeschule: ja
Jagdtrieb: unbekannt
Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt - so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind immer möglich.
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.