Gemeinsam mit zwei weiteren Windhund-Mix-Rüden kam Daxter über unser spanisches Partnertierheim in Madrid zu uns.
Im Shelter der Asociación Nacional Amigos de los Animales (A.N.A.A.) hat er fast sein ganzes Leben verbracht. Eingezogen war er dort im Alter von nur wenigen Monaten, vermutlich mit dem Prädikat „unbrauchbar“ für den Job als Jagdhund aussortiert, wie es in Spanien häufig der Fall ist.
Wir gehen davon aus, dass Daxter im Shelter wenig von der Welt hinter dessen Mauern mitbekommen hat und erklären uns damit zum Teil seine Unsicherheit gegenüber vielen Umweltreizen sowie neuen Situationen.
Auf Fremde reagiert Daxter zurückhaltend und schaut sich Besuch erst einmal für längere Zeit aus sicherer Entfernung an. Seinen Bezugspersonen vertraut er inzwischen weitestgehend, hat aber dennoch oftmals Bedenken und tiefe Sorgenfalten auf der Stirn.
Gemeinsam mit ihm zogen zwei weitere Rüden ins Tierheim ein, von denen einer bereits vermittelt werden konnte. Vom einstigen Trio blieben uns Daxter und Mitbewohner Sugus bisher erhalten und teilen sich fortwährend ihre Männer-WG. In Sachen Selbstbewusstsein ist Daxter seinem Kumpel deutlich unterlegen, weswegen ihre Beziehung nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen ist und Daxter des Öfteren hintenansteht.
Prinzipiell ist er aber nach Sympathie verträglich mit Artgenossen und würde von einem freundlichen, souveränen Zweithund im neuen Zuhause ganz gewiss profitieren können!
Interessenten sollten sich dessen bewusst sein, dass der Opi eine Menge nachzuholen hat. Er war bisher nie Teil eines richtigen „Zuhauses“, kennt weder die Grundregeln für das geteilte Wohnrecht noch die Grundlagen des Hunde-ABC.
Gassigehen an Geschirr und Leine war Daxter vor seinem Umzug scheinbar völlig unbekannt, regelrechte Panikattacken auf den ersten Spaziergängen die Folge. Neben seinen Lösungsvorschlägen in Form von Kreiseln, Erstarren und spontanen Sprüngen in den Graben packte er mitunter auch seinen Special Move aus und dreht seine Runden seither abgesichert mit Maulkorb. Diesen akzeptiert er gut und stressfrei, weshalb er auch im neuen Zuhause mindestens zur Anfangszeit genutzt werden sollte.
Daxter ist sicher kein Hund, der „einfach so nebenherläuft“. Viele Dinge, die er bisher verpasst hat, muss er von Grund auf neu kennenlernen. Dabei sollte der schmale Grat zwischen fördern und überfordern verantwortungsbewusst im Blick behalten werden. Sicher täte ihm der Besuch einer Hundeschule gut, in welcher das Hauptaugenmerk nicht dem reinen Grundgehorsam gilt. Andernfalls wäre ein*e entsprechend geschulte*r Trainer*in empfehlenswert.
Wir halten den Großen ungeeignet für ein Leben in der hektischen Großstadt oder einem Haushalt mit kleinen Kindern.
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.
verbringt fast sein ganzes Leben im Tierheim, muss das Leben als Familienmitglied noch lernen