Beim Anblick von Kittys Bildern und vor allem den übergroßen Fledermausohren, wird sofort klar, dass es sich hier um einen Podenco- Mischling handeln muss. Die dunklen Augen und die schwarze Nase verraten, dass ihr Pedigree sicherlich mehr als nur eine Rasse aufweist- wer hier außer einem rotnasigen Gesellen noch mitgemischt hat, lässt sich jedoch kaum herausfinden.
Kitty wurde, ganz klassisch, auf der Straße entdeckt. Bei über 40 Grad im Schatten schleppte sich die völlig dehydrierte und ausgehungerte Hündin durch Sevilla- offensichtlich ohne jegliche Orientierung und ohne ein Ziel. Eine freundliche Dame lockte die schüchterne Hündin in ihr Haus und rief sofort die Mädels der Arca Sevilla an, die die ca. einjährige (Stand Juli 2020) Kitty in ihre Obhut nahmen.
Unsere kleine Vagabundin hatte wohl in der Vergangenheit wenig Glück. Gegenüber den ihr bekannten Zweibeinern ist sie zwar mittlerweile nicht mehr scheu und lässt sich auch gerne streicheln, sie zuckt jedoch bei abrupten Bewegungen arg zusammen und erschrickt leicht, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. In einer ruhigen Umgebung kann Kitty sich jedoch sicherlich gut entspannen, wenn man ihr Zeit gibt und sie an einen geregelten Tagesablauf gewöhnt.
Wenn Sie sich in unsere kleine Prinzessin verliebt haben, aber zu viele der gängigen Vorurteile gegenüber Podencos im Kopf haben, dann lassen sie sich gesagt sein, dass die meisten Menschen, die unseren wundervollen Rotnäschen und Fledermausohren einmal eine Chance geben, bei „Einmal Podenco, immer Podenco“ enden. Für uns zeigt sich immer deutlicher, dass diese tollen Gesellen mit all ihren Eigenheiten wohl zu den meistunterschätzten Rassen gehören.
Eigentlich sprechen wir über geniale Familienhunde und doch sorgt die Tatsache, dass sie in Spanien fast ausschließlich zur Jagd eingesetzt werden und von ihren Besitzern oft weggeworfen werden wie kaputtes Spielzeug, sobald sie für die Arbeit nicht mehr taugen oder die Saison vorbei ist, dafür, dass viele Menschen vor dieser Rasse zurückschrecken.
Es stimmt, der Podenco ist ein lauffreudiger Jagdhund und es kann lange dauern, bis ein Vertreter dieser Rasse unbesorgt von der Leine gelassen werden kann, aber das ist kein Problem, das nur die Podencos trifft (zumal es wie bei jeder Rasse auch vom Charakter des einzelnen Hundes abhängt) und es gibt genug andere Möglichkeiten, dem Podenco genug Bewegung zu verschaffen. Hundesport, Toben im Garten, auch das Laufen am Fahrrad, Joggen und vieles andere sind hervorragende Alternativen. Auf dem Pro-Konto der pfiffigen Spanier finden sich hingegen viele Punkte, die weitaus interessanter sind. Der Podenco ist im Haus meist ein überaus ruhiger und ausgeglichener Zeitgenosse. Er neigt weder zum Kläffen noch zum übermäßigen Beschützen, er bewegt sich fast lautlos und genießt Streicheleinheiten über alles. Als souveräner Arbeitshund lernen die meisten auch sehr schnell, wie man problemlos alleine bleibt, ohne vor Langeweile die Wohnungseinrichtung zu verschönern oder die Schuhe der Familie mit zusätzlichen Luftlöchern zu versehen.
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.