Als Tierschützer hat man keine festen Arbeitszeiten, keinen Feierabend und man kann sich nicht einfach in den Urlaub verabschieden, um eine Auszeit von der ganzen “Tierschützerei” zu nehmen. Man kann es jedoch versuchen… So dachte sich das auch unsere 1. Vorsitzende und fuhr mit ihrer Familie nach Spanien, um einfach mal auszuspannen, zu relaxen und den Sommer zu genießen. Doch, wie gesagt, erstens kommt es anders, und zweitens, als man denkt.
Bereits am zweiten Tag der Ferien entdeckten Tatjana und Ralf beim Spaziergang zwei Hündinnen in einem Erdloch, verdeckt von Gestrüpp und Dornen. Beim Versuch, die beiden anzulocken, spickelten jedoch noch einige vorwitzige, kleine Gesichtchen hinter den Mamas aus der Höhle- also noch mehr Findelhunde. Mehrere Tage hintereinander fuhren unsere fleißigen Urlauber zum Fundort, jeden Tag kam man den Mamas und den Welpen ein Stück näher und besonders die neugierigen Hundekinder kamen jeden Tag ein wenig vertrauensvoller zu den unbekannten Menschen. Bei genauer Betrachtung wurde klar, dass es sich um eine Podenca und eine Schäferhundmix- Hündin handelte, die gemeinsam versuchten, ihre Babys durchzubringen und vor der sengenden Sonne zu schützen. Nach einigen Tagen des Anfütterns konnten einige Mitglieder der beiden Familien eingefangen und zunächst mit ins Ferienhaus genommen werden. Die Bilanz: Podenco- Mama “Gebli” mit ihren Welpen Aragon, Carmi und Lotta, sowie Sira, die von der anderen Mama stammt. Kurz darauf durfte die kleine Patchwork- Familie in die Obhut des Tierheimes von Huelva umsiedeln und wartet dort nun gespannt, was die Zukunft für sie bereithält.
Seither sind drei Jahre vergangen. Während, ganz entgegen unserer sonstigen Erfahrungen, Mama „Gebli“ recht zügig ein Zuhause in Deutschland fand, ziehen ihre Kinder hingegen überhaupt keine Interessenten an.
Aragon ist ein ziemlich schüchterner Bub. Obwohl er mittlerweile doch schon recht lange in der Obhut des Tierheimes lebt, kann er sich nicht recht damit abfinden und leidet sehr unter dem ständig herrschenden Stress und Lärm. Von ihm bekannten Personen lässt er sich zwar anfassen, findet aber nie so zur Ruhe, dass er sich wirklich fallenlassen und die Streicheleinheiten in vollen Zügen genießen könnte. Unser Fledermausohr mit dem melancholischen Blick sucht daher podencoerfahrene Menschen, die damit leben können, dass ihr neues Familienmitglied nicht von Anfang an die Couch mit ihnen teilen möchte, die sich aber darauf verlassen, dass dies einen schönen Tages mit absoluter Sicherheit geschehen wird.
Wer weiß- in einer ruhigen Umgebung, am besten mit einem souveränen vierbeinigen Kumpel oder einer Freundin an der Seite wird der Tag, an dem Aragon seufzend seine Nase in die Hand seiner Menschen drückt und vertrauensvoll die Augen schließt, schneller kommen, als erwartet. Sind Sie bereit für eine sicherlich spannende und extrem lohnende Reise an der Seite unseres kleinen Angsthäschens? Dann nichts wie ´ran an die Tasten- Aragon würde wirklich gern erfahren, wie Ihr Sofa von oben aussieht…
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.