Galgos und Podencos- die Rassen, die (zumindest in Spanien) wohl das meiste Leid ertragen müssen… In Scharen vermehrt, denn Zucht kann man diese ausufernde Zahl produzierter Nachkommen nicht nennen, in dreckigen Verschlägen zur Welt gebracht von ausgezehrten Müttern, die selbst kaum genug zum Überleben haben, doch es mit unglaublicher Zähigkeit irgendwie bewerkstelligen, auch noch ihre Jungen durchzubringen. Die, die nicht an Krankheiten, Dehydrierung oder Nahrungsmangel sterben, werden gnadenlos zur Jagd eingesetzt. Morgens früh geht es mit dem ganzen Rudel los um Beute zu hetzen und, so seltsam es anmuten mag- selbst entkräftete Galgos und Podencos bringt ihr Jagdtrieb dazu, ihre Erschöpfung für einen Moment zu vergessen und ihre ganze Kraft auf ihre Leidenschaft aufzuwenden. Nach getaner Arbeit geht es zurück in den Verschlag, oft irgendwo im Nirgendwo, wo tagelang kein Besitzer nach dem Rechten schaut, geschweige denn die Hunde mit Wasser und Futter versorgt. Abgesehen von den ganz essentiellen Entbehrungen kann natürlich auch von liebevoller Behandlung keine Rede sein: viele unserer Schützlinge erreichen uns mit Narben und Verletzungen, deren Herkunft wir uns nicht einmal vorstellen möchten… Nicht alle der hier beschriebenen Hunde erleben ihren ersten Geburtstag und die, die es schaffen, werden meist in jungen Jahren „ausgemustert“. Es ist günstiger, neue Welpen zu produzieren, als die „alten“ über den Winter zu füttern- logisch, dass uns somit zeitweise regelrechte Fluten an Neuankömmlingen erreichen. Für viele der Jagdhunde endet ihr tristes Leben an einem Baum- aufgeknüpft, nach einem langen Todeskampf, verhöhnt von ihren Peinigern. Die „glücklicheren“ werden ausgesetzt, weit entfernt von ihrem „Zuhause“, zu dem sie in ihrer naiven Treue zurücklaufen würden, oder mit gebrochenen Gliedmaßen, damit sie eben dies nicht schaffen. Werden sie von unseren spanischen Partnern gefunden, beginnt ein neuer Abschnitt- so, wie für unsere Lisa…
Lisa war gemeinsam mit zwei anderen Galgos am Tor eines Grundstückes angebunden. Aufmerksame Anwohner meldeten das zitternde Trio unseren spanischen Partnern, die sich natürlich sofort der hungrigen und durstigen Galgos annahmen. Seit Anfang 2023 lebt Lisa nun hier in der Obhut des Tierheimes und ihre anfänglichen Ängste haben stark abgenommen. Natürlich wird sie immer eine vorsichtige Nase bleiben, doch sie ist durchaus bereit, einem der zwei Menschen ihr Vertrauen zu schenken, sofern diese ihr Zeit geben, die Kontaktaufnahme in ihrem eigenen Tempo zu gestalten. Hier genießt sie jegliche Aufmerksamkeit und freut sich, wenn sie eine derjenigen ist, die für einen Spaziergang ausgewählt werden. Sie geht bereits recht gut an der Leine und achtet sehr darauf, „ihrem“ Zweibeiner zu gefallen und alles richtig zu machen.
Auch die schüchterne Lisa wird sich in geduldigen Händen zu einer echten Traumhündin entwickeln und wir sind uns sicher, dass uns aus ihrem neuen Zuhause recht zügig Bilder erreichen, die sie mit Grinsegesicht durch den Garten jagend zeigen oder hoheitsvoll auf der Couch thronend. Zum ganz großen Glück fehlen jedoch die Menschen, die sich in Lisa verlieben und ihr Haus und Herz öffnen!
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.