Galgos und Podencos- die Rassen, die (zumindest in Spanien) wohl das meiste Leid ertragen müssen… In Scharen vermehrt, denn Zucht kann man diese ausufernde Zahl produzierter Nachkommen nicht nennen, in dreckigen Verschlägen zur Welt gebracht von ausgezehrten Müttern, die selbst kaum genug zum Überleben haben, doch es mit unglaublicher Zähigkeit irgendwie bewerkstelligen, auch noch ihre Jungen durchzubringen. Die, die nicht an Krankheiten, Dehydrierung oder Nahrungsmangel sterben, werden gnadenlos zur Jagd eingesetzt. Morgens früh geht es mit dem ganzen Rudel los um Beute zu hetzen und, so seltsam es anmuten mag- selbst entkräftete Galgos und Podencos bringt ihr Jagdtrieb dazu, ihre Erschöpfung für einen Moment zu vergessen und ihre ganze Kraft auf ihre Leidenschaft aufzuwenden. Nach getaner Arbeit geht es zurück in den Verschlag, oft irgendwo im Nirgendwo, wo tagelang kein Besitzer nach dem Rechten schaut, geschweige denn die Hunde mit Wasser und Futter versorgt. Abgesehen von den ganz essentiellen Entbehrungen kann natürlich auch von liebevoller Behandlung keine Rede sein: viele unserer Schützlinge erreichen uns mit Narben und Verletzungen, deren Herkunft wir uns nicht einmal vorstellen möchten… Nicht alle der hier beschriebenen Hunde erleben ihren ersten Geburtstag und die, die es schaffen, werden meist in jungen Jahren „ausgemustert“. Es ist günstiger, neue Welpen zu produzieren, als die „alten“ über den Winter zu füttern- logisch, dass uns somit zeitweise regelrechte Fluten an Neuankömmlingen erreichen. Für viele der Jagdhunde endet ihr tristes Leben an einem Baum- aufgeknüpft, nach einem langen Todeskampf, verhöhnt von ihren Peinigern. Die „glücklicheren“ werden ausgesetzt, weit entfernt von ihrem „Zuhause“, zu dem sie in ihrer naiven Treue zurücklaufen würden, oder mit gebrochenen Gliedmaßen, damit sie eben dies nicht schaffen. Werden sie von unseren spanischen Partnern gefunden, beginnt ein neuer Abschnitt- so, wie für unsere Lima…
Auch sie hat bereits eine Vergangenheit, die es ihr anfangs schwer machte, Vertrauen zu fassen. Die gut zwei Jahre junge (Stand 11/2022) Schönheit brauchte etwas Zeit, um zu verstehen, dass ihr hier im Tierheim niemand etwas Böses will. Klug, wie sie ist, hat sie inzwischen jedoch begriffen, dass Streicheleinheiten und Kekse absolut erstrebenswerte Dinge sind und dass sie manchmal über ihren Schatten springen muss, um beides zu ergattern. Lima möchte die Kontaktaufnahme zu Menschen in ihrem eigenen Tempo gestalten, doch das ist okay- hat sie einmal Zutrauen gefasst, bettelt sie auf unglaublich charmante Art und Weise darum, an dieser einen, samtweichen Stelle hinter den Ohren gekrault zu werden. Unsere liebevolle und galgotypisch ruhige Dame braucht also Menschen, die eine ebenso ruhige und gelassene Art haben, die ein wenig Geduld mitbringen, um ihr Vertrauen zu gewinnen und die, wenn sie einmal Limas Herz erobert haben, dieses nie mehr loslassen. Sind Sie bereit, unsere lackschwarze Prinzessin in Ihrem Herz und Heim willkommen zu heißen?
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.