Wenn ein Besucher von Dolmen Animal unserer Schäferhunddame Kiba begegnet, wird er wohl kurz denken, dass sie ziemlich mitgenommen aussieht – und auch nicht, als sei sie erst vier Jahre alt. Wenn jedoch die Tierschützer von Dolmen ihre Kiba streicheln und ihr einen dicken Kuss auf die vorwitzige Nase drücken, wissen sie, dass es ein Wunder ist, dass die freundliche Hündin überhaupt noch lebt und so fröhlich und verschmust ihre Tage genießt.
Kiba kam in die Obhut unserer Partner, weil ein Verwandter von Kibas Besitzer die Tierschützer informierte, dass sein Angehöriger zwei vollkommen verwahrloste Schäferhunde hielt. Als unsere Freunde bei dem Mann vorsprachen, um die Tiere zu retten, war Kibas Partner schon gestorben und seine Überreste lagen mit der traurigen Hündin im Zwinger. Kiba wiegt heute gesunde 45kg – als man sie aus den Händen ihres Halters befreite, brachte das arme Mädchen gerade mal 17kg auf die Waage. Der Tierarzt, der Kiba am Tag ihrer Aufnahme untersuchte, war geschockt über den Gesamtzustand des Hundes, aber letztlich zumindest erleichtert über ihre ersten Bluttests. Während Kiba (wie erwartet) auf Filarien positiv getestet – und direkt behandelt – wurde, blieben die Schnelltests auf Leishmaniose, Ehrlichiose und Anaplasmose negativ. Niemand hatte damit gerechnet, denn zum Zeitpunkt der ersten Untersuchung war Kiba fast nackt, und da sie keine Räude hatte, vermutete man zumindest eine massive Leishmanien-Manifestation. Aber nein, es waren die Wurmlarven in der Haut, die Flohnester, die offenen Wunden, die zu Kibas schrecklichem Fellzustand führten, und der hat sich inzwischen schon fantastisch gebessert. Ja, Kiba sieht tatsächlich noch etwas mitgenommen aus, aber ihr Fell sprießt, ihre Augen glänzen, die freundliche Vierjährige (Stand 08/2022) genießt jeden Tag, kuschelt für ihr Leben gern und hat das Spielen für sich entdeckt. Mit anderen souveränen Hunden kommt Kiba prima zurecht, allerdings mag sie keine Welpen – vermutlich sind die ihr zu unberechenbar und sprunghaft. Aus diesem Grund denken wir auch, dass Kiba besser in ein neues Zuhause ohne kleine Kinder zieht, der Nachwuchs sollte schon in der Lage sein zu verstehen, dass ein Hund mit Geschichte wie Kiba seinen Freiraum braucht, viel Sicherheit und noch mehr Geduld.
Wenn Sie ein Schäferhund-Fan sind, wenn Sie glauben, Kiba die Welt erklären zu können und ihr zeigen wollen, wie toll das Leben als geliebtes Haustier sein kann, weit weg von ihrer Vergangenheit als vergessene Zwingerinsassin, dem Hungertod und dem Verdursten nahe, dann melden Sie sich doch bitte schnell bei uns. Kiba freut sich über jeden Tag, aber wie viel schöner wäre es, wenn dieses geschundene Wesen bald erfahren dürfte, wie es ist, ein richtiges Zuhause zu haben?
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.
Filarien, aktuell in Behandlung