Line hat in ihrem Leben schon einige Wege beschritten und ist viel herumgekommen. Nur der Traum vom finalen Zuhause wurde ihr bislang nicht erfüllt. 2014 kam sie aus Rumänien in ein Tierheim nach Thüringen. Von dort ging ihre Reise weiter zu unseren Kollegen nach Pfullingen, ehe sie bei uns im Weserbergland eintraf.
Sicherlich haben ihre Biografie und die ständige Verlagerung ihres Lebensmittelpunktes nicht unbedingt dazu beigetragen, ihren ohnehin schon unsicheren Charakter und ihr allgemeines Vertrauen in den Menschen zu stärken. Und so gibt sich die Mischlingsdame mit der wilden Frisur auch ziemlich unnahbar, wenn man erstmals Kontakt zu ihr herstellen möchte.
Am Zaun ihres Auslaufs, mit ihrem kläffenden Kumpel Blacky im Rücken, neigt Line selbst ebenfalls dazu, Stunk anzufangen. Trotzdessen sie körperlich eher zu unseren kleineren Bewohnern zählt, kann sie stimmtechnisch mit unseren großen Jungs mithalten.
Erst wenn man ihr Herz gewonnen hat, zeigt Line ihren durchaus butterweichen Kern. Dann mutiert sie zur echten Knutschkugel, die sich liebend gern kraulen lässt, sich anschmiegt und sogar auf den Arm gehopst kommt. Line und Blacky gehören zu den wenigen Schützlingen im Tierhafen, deren Unterkunft wir unbesorgt mit Möbeln und Matratzen ausstatten können. Die zwei sind anständig und clever genug, diesen Luxus auszukosten, statt ihn binnen Minuten in Kleinstteile zu zerlegen.
Abgesehen von gemeinsamer Sofazeit kann sich Line unwahrscheinlich für Abenteuer durch Wald und Flur begeistern. Sie ist erkundungsfreudig, neugierig und macht auch gern einen Abstecher ans und ins Wasser. Auf Social Walks unternimmt sie diese Ausflüge auch problemlos mit mehreren Artgenossen – vorausgesetzt, die Anleitung und Begleitung durch ihren Menschen stimmt. Unter nachlässiger oder unsicherer Führung neigt auch Line dazu, sich zu verlieren, wird dann hektisch und steigert sich in sonst unspektakuläre Situationen hinein.
Hat sie ein gewisses Erregungsniveau erreicht oder überschritten, kann sie dann auch nicht länger an sich halten und tackert – mitunter im Vorbeigehen – Hosenbeine. In neuen Situationen und wann immer die Absicherung nötig ist, trägt sie deswegen Maulkorb, was für Line keine große Einschränkung, sondern gezielt mehr Freiheiten bedeutet.
Aufgrund ihres Trainingsbedarfs und Charakters ist sie kein Anfängerhund und sollte auch nicht in einen Haushalt mit Kindern ziehen. Katzen hat sie buchstäblich zum Fressen gern, dafür verträgt sie sich bei stimmiger Sympathie gut mit Artgenossen und könnte in eine passende Hunde-WG ziehen.
Wir hoffen sehr, dass Lines geduldiges Warten endlich belohnt wird und sie die Menschen findet, die ihr gerade wegen ihrer Ecken und Kanten einen Platz in ihrem Leben anbieten. Gelassenheit, Klarheit und Voraussicht sind die Elemente, die Line Sicherheit geben und die sie deswegen unbedingt von ihrem Zuhause erwartet.
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.
unsicher, neigt zu Übersprungsverhalten