8. November 2022
Finn ist nun knapp drei Monate bei uns auf der Pflegestelle und er kommt peu à peu aus sich raus. Vertrauen muss man sich bekanntlich verdienen. Er verbringt den Abend auch schon mal bei uns unten im Erdgeschoss. Diese Entwicklung finden wir sehr positiv.
Mittlerweile geht Finn sehr gerne spazieren. Wir schlendern dann gemütlich über die Felder und Flure und genießen die ländliche Ruhe. Finn läuft schon seit geraumer Zeit ohne Schleppleine und das macht er hervorragend. Er entfernt sich auch nicht weit von der Gruppe. Da kommt der Collie in ihm durch. Beim großen Geschäft ist er etwas genant und geht weiter auf das Feld raus. Finn hört perfekt. Er ist jederzeit abrufbar und kommt direkt zu uns zurück.
Wenn Finn ein Mensch wäre, dann würde ich ihn als introvertiert bezeichnen. Er kann den ganzen Tag draußen im Garten auf der Terrasse chillen und ist glücklich. In Finn könnte etwas nordisches Blut fließen. Im Haus ist es ihm defintiv zu warm und er neigt zu schwitzigen Pfoten. Unsere Raumtemperatur liegt im Durchschnitt gerade mal bei 20 Grad. Finn ist auch nicht gerne im Haus eingesperrt. Er ist halt ein Naturbursche.
Bei Gewitter oder heftigem Regen kommt Finn auch ganz gerne ins Haus und sucht unsere Nähe beziehungsweise einen für ihn sicheren Ort auf. Die Dunkelheit gehört nicht zu seinen Freunden. An den Ängsten muss man mit ihm arbeiten.
Das Treppensteigen kann er in beide Richtungen und leistet dem Pflegefrauchen auch schon mal Gesellschaft im Homeoffice (Keller). Er verhält sich vorbildlich bei der Arbeit und ist nicht aufdringlich. Er besticht einfach durch sein ruhiges und liebes Wesen.
Update 28. August 2022
Finn ist nun seit drei Wochen bei uns auf Pflegestelle. Er hat ein absolut liebes, ruhiges Wesen und ist bisher mit allen Artgenossen und Menschen verträglich. Steicheleinheiten findet er super und er wird auch sehr gerne gebürstet. Im Rudel kommt er gut zurecht und möchte immerzu spielen und toben. Alle lieben Finn. Ein oder zwei Hundekumpel im neuen Zuhause würden ihm sehr gefallen.
Wir wünschen Finn eine eher ruhige, ländliche Gegend mit Haus und Garten. Er liegt bei uns den ganzen Tag draußen in seiner Erdkuhle unter der Thuja (Schattenplatz), im Gras oder auf der Terrasse. Finn buddelt ganz gerne, aber das stellt für uns kein Problem dar. So ein kühles Erdloch ist doch was ganz Feines. ;-)
Morgens geht er sehr gerne spazieren und steht in der ersten Reihe. Bei den Spaziergängen stellt er keine großen Ansprüche und bleibt auch in unmittelbarer Nähe (Schleppleine). Bei lauten Geräuschen spitzt er die Ohren und hält erstmal inne. Einen Abbruch gab es bisher nicht. Abends geht er uns zuliebe mit.
Im Erdgeschoss hält sich Finn eher gelegentlich auf und zeigt hier noch sein Verhalten aus seinem ehemaligen Zuhause auf. Das Treppensteigen im Haus stellt für ihn kein Problem dar. Finn schläft auch auf der 1. Etage im Flur und er benötigt auch diesen Rückzugsort. Wenn Finn etwas nicht möchte, dann signalisiert er dies mit Sturheit, aber man kann ihm dann auch verständlich machen, was man von ihm möchte. Einen großen Hund kann man nicht mal auf den Arm nehmen.
Vor einer Woche gab es bei uns im Ort ein kleines Feuerwerk. Die Begeisterung hielt sich in Grenzen und Finn kam auch ganz aufgeregt nach unten. Er war sichtlich irritiert. In unserem Rudel zeigen sich da ganz viele unterschiedliche Verhaltensweisen (anbellen, bei Papa auf dem Schoß Schutz suchen, weiter schlafen etc.). Finn konnte sich aber relativ schnell beruhigen und ist wieder nach oben schlafen gegangen.
Mit den Pfoten kommuniziert Finn bei uns bisher nicht und er hat auch bisher nicht an den Möbeln gekratzt. Finn hat mal mit der Pfote angezeigt, dass er gerne in den Garten möchte und die Terrassentür (Glas) berührt. Mittlerweile kennt Finn die Abläufe und wartet geduldig bis die Tür geöffnet wird. Wenn er auf sich aufmerksam machen möchte, dann fiepst er.
Finn verträgt sehr gut BARF und es wäre schön, wenn seine neue Familie ihm dies auch ermöglichen würden. Im Haushalt lebende Kinder sollten auf jeden Fall standhaft und eher schon im Teenageralter sein.
Ray ist gechipt, geimpft und kastriert.
Wir haben vor ca. 3 Jahren den Rüden Ray aus einer Pflegestelle in Brandenburg, vermittelt durch euren Verein, zu uns geholt. Die letzten Jahre waren mit ihm ein großes Auf und Ab mit viel Training und noch mehr Rückschlägen. Seine Angst vor der Dunkelheit, vor allem aber seine große Geräuschangst haben sich leider nie gelegt. Leider verschlechtert sich sein Wohlbefinden bei uns immer weiter. Unser Haus knackt viel (Holzhaus) und er hat vor diesem Knacken furchtbare Angst. Er kam im Erdgeschoss von Anfang an nicht zur Ruhe und hielt sich schon die letzten Jahre entweder im Garten oder im Obergeschoss auf. Im Obergeschoss konnte er sich immer entspannen und zur Ruhe kommen. Allerdings hat sich auch hier die Situation in den letzten Monaten ohne ersichtlichen Grund verschlechtert. Er kommt nun im gesamten Haus überhaupt nicht mehr zur Ruhe, sein Stresspegel steigt sichtlich und kann nur noch sinken, wenn er an wärmeren Tagen bzw. dick eingepackt tagsüber im Garten sein darf. Auch ein Training mit Hundetrainer konnte hier nicht helfen.
Deshalb wenden wir uns an euch mit der Hoffnung und der Bitte, für Ray ein neues, geeignetes Zuhause zu suchen, indem er deutlich angstfreier Leben kann.
Wir würden uns für Ray (den wir nach der Aufnahme bei uns in Finn umbenannt haben) eine Bezugsperson wünschen, die sich ihm komplett verschreiben kann. Hundeerfahrung, am besten Erfahrung mit Angsthunden, ist unserer Meinung nach absolutes Muss. Er ist kein anspruchsvoller Hund, was Auslauf oder Futter betrifft. Das Training und seine Ängste allerdings sind zeitintensiv und benötigen langanhaltend gute Nerven. Leider müssen wir auch feststellen, dass Ray/Finn für eine Familie mit kleinen Kindern nicht geeignet ist, da er viel mit seinen Pfoten "kommuniziert" und an Möbeln und an seinen Menschen kratzt, wenn er sich mitteilen möchte (auch wenn er es nur lieb meint und weiß, dass er es nicht soll). Wir konnten diese Angewohnheit zwar eindämmen, er verfällt aber - vor allem bei Angst - immer wieder in seine Muster (Kratzen).
Am wohlsten fühlt er sich - auch wenn es erstmal merkwürdig klingt - unter guten tierheimartigen Bedingungen: Also in einer netten Hundegruppe, mit denen er spielen kann, in einem eingezäunten Areal im Freien ohne große Geräuschkulisse. Der Wechsel zwischen im Gras schlafen, mit Hundefreunden spielen und von seinen Menschen immer wieder gekuschelt werden, ist sein liebster Alltag. An Gassigänge mag er sich nicht so richtig gewöhnen und vor allem die Nachmittagsrunde erfordert oft viel Überzeugungsarbeit (die ersten Meter muss man ihn raustragen oder ziehen). Morgens jedoch kommt er gerne mit auf die Runden und erkundet auch gerne seine Umgebung. Sollte es jedoch ein für ihn komisches Geräusch geben, möchte er einfach nur nach Hause rennen. Ablenken, Abwarten oder anderes funktioniert nicht.
Im Winter stellt die Dunkelheit eine Herausforderung dar. Sobald es dunkel ist, setzt er keinen Schritt mehr vor die Tür. Ein Lösen ist maximal im Garten möglich. In 90% der Fälle löst er sich jedoch im Dunkeln gar nicht.
Natürlich hat er neben seiner Angst auch ganz viele tolle Eigenschaften.
Ins Büro lässt er sich sehr gut mitnehmen, vor allem genießt er dort Streicheleinheiten und ausgiebiges Knochenkauen. Autofahren ist ebenfalls absolut kein Problem, hier schläft er nach wenigen Minuten entspannt ein. Sofern es keine für ihn merkwürdigen Geräusche gibt, ist er neuen Umgebungen sehr aufgeschlossen und freut sich auch über neue Impulse. Er freut sich ebenfalls über jeden neuen Menschen mit streichelnden Händen. Auch nette Hunde findet er klasse und zeigt sehr gutes Sozialverhalten.
Er ist einfach ein herzensguter Hund, der nie in der Menschenwelt mit ihren Geräuschen angekommen ist.
Wichtiger Hinweis: Bevor Sie eine Adoption in die Wege leiten, vergewissern Sie sich, dass der Hund hinsichtlich seiner Rasse keinem Einfuhr- und Verbringungsverbot nach Bundes- oder Landesrecht unterliegt. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihr zuständiges Ordnungsamt.